Lewis Hamiltons Befürchtungen wurden beim ersten Formel-1-Rennen der Saison 2023 in Bahrain bestätigt. Der Mercedes-Pilot mühte sich am Sonntag im Verfolgerfeld ab und kam am Ende nicht über Platz fünf hinaus. Im letzten Stint musste er sich Fernando Alonso in einem intensiven, aber zu seinem Leidwesen nur kurzen Duell geschlagen geben. Die Klatsche gegen den Erzrivalen vergangener Tage führte ihm den Ernst der Lage vor Augen.

"Für einen Moment hat es Spaß gemacht, aber er war einfach zu schnell", sagt der Rekordweltmeister am Sonntagabend in Bahrain zu Motorsport-Magazin.com. In der 37. von 57 Runden hatte Alonso zu ihm aufgeschlossen. Die erste Attacke des Spaniers konterte Hamilton erfolgreich, doch einen Umlauf später hatte er ihm nichts mehr entgegenzusetzen. In Kurve zehn positionierte sich Alonso perfekt und ging vorbei.

"Wir sind im Moment einfach in einer anderen Liga, was die Performance angeht. Er ist mir so schnell weggefahren. Ich habe unseren kleinen Kampf genossen, aber ich wusste, dass er mich kriegen wird, weil er so schnell zu mir aufgeschlossen hatte", erklärt Hamilton. In der Schlussphase kam er an Carlos Sainz heran, nachdem dieser von Alonso in einen Kampf verwickelt und überholt wurde.

Mercedes-Pace reicht weder für Aston Martin noch für Ferrari

Den strauchelnden Ferrari-Piloten konnte er allerdings nicht abfangen. "Die Ferraris waren einfach schneller als wir. Wir sind nur das viertschnellste Team. Für einen Moment war es eng, aber ich konnte nicht dranbleiben und er fuhr einfach weg. Ich habe mein Bestes gegeben", so Hamilton, der bei seinem fünften Platz sogar noch vom Motorschaden Charles Leclercs profitierte.

"Wir sind einfach meilenweit weg. Es wäre noch ein Ferrari vor uns gewesen und eigentlich waren wir nur Sechster. Wir sind völlig im Nirgendwo", mahnt der 38-Jährige. Nachdem die Longruns von Mercedes zunächst einen besseren Eindruck gemacht hatten, stellte sich am Sonntag schnell Ernüchterung ein.

"Als wir am Morgen die Strategie besprochen haben, habe ich den Jungs gesagt, dass wir nicht so schnell sein würden, wie sie sagten - und das waren wir auch nicht", sagt Hamilton. Das mittlerweile von höchster Stelle in Frage gestellte Konzept des F1 W14 hat sich für ihn spätestens jetzt als unzureichend erwiesen.

Hamilton von Aston Martins Fortschritten alarmiert

"Wir haben sehr viel Arbeit vor uns. Das Auto braucht viel mehr Anpressdruck. Es fehlt uns an allen Ecken und Enden. Sobald wir vorne und hinten mehr Downforce haben, kommt auch die Pace", so Hamilton, der in diesem Zug abermals auf die großen Fortschritte Aston Martins verweist: "Gratulation an Fernando. Aston Martin hat einen fantastischen Job gemacht. Wir müssen uns ranhalten, denn ihr Auto ist zur Hälfte auch unseres. Sie haben ihre Aerodynamik in unserem Windkanal entwickelt."