Kurz vor dem Beginn der Formel-1-Saison 2023 blicken wir nochmal auf das Jahr 2022 zurück. Obwohl das neue technische Reglement das Racing in der Königsklasse nicht vollkommen revolutioniert hat, zeigte sich eine positive Entwicklung.

2022 gab es im Saisonschnitt deutlich mehr Überholmanöver als noch im Vorjahr. Diese Information ist nichts neues. Doch eine genauere Analyse ergibt: In der F1-Saison 2022 verringerte sich auch die Quote an DRS-Überholmanövern. Wie die Statistik zeigt, gingen mehr Positionswechsel ohne den Einfluss des Klappflügels über die Bühne.

Formel 1 2022: Vier Prozent weniger DRS-Manöver

Allerdings blieb auch in dieser Statistik die große Revolution aus. 41 Prozent aller Überholvorgänge fanden 2022 ohne den Einfluss von DRS statt. Zum Vergleich: Zwischen 2019 und 2021 waren es 37 Prozent, im selben Ausmaß verringerte sich die Quote an reinen DRS-Manövern von 33 auf 29 Prozent. Bei Positionswechseln direkt nach einer DRS-Aktivierung, verringerte sich die Quote im Vergleich zu den vergangenen Jahren um zwei Prozentpunkte.

Allgemein ist der hohe Anteil an Überholvorgängen ohne DRS (sowohl zwischen 2019-21, als auch 2022) auch auf Fahrfehler oder Platzwechsel direkt nach Boxenstopps zurückzuführen, die in dieser Statistik ebenfalls erfasst sind. Dennoch wird deutlich, dass der Trend weg von klassischen Überholvorgängen auf der Geraden hin zu einer etwas ausgewogeneren Verteilung rund um den gesamten Kurs geht.

Das geht auch aus einer weiteren Statistik hervor: 2022 fanden etwa 7 Prozent weniger Manöver jenseits von 280 Km/h statt, also in Vollspeed-Passagen. Dafür steigerte sich der Anteil von Positionswechseln in langsameren Abschnitten, vor allem zwischen 181 und 230 km/h, deutlich. Eine Ausnahme bildet der Bereich unter 80 Km/h. Dort verringerte sich die Quote leicht.

Ein weiterer positiver Trend zeigt sich im Reifenalter. Der Anteil von Überholmanövern ohne Reifenvorteil ging 2022 um 7,5 Prozent nach oben (wiederum im Vergleich mit 2019-2022). Im Umkehrschluss fanden prozentuell gesehen weniger Positionswechsel mit einem größeren Reifendelta zugunsten des Angreifers statt. Ein Hinweis darauf, dass die Formel-1-Teams in ihren Strategien nicht mehr so stark auf einen Reifenvorteil setzen.

Setzt sich der Überhol-Trend 2023 fort?

Insgesamt zeigt sich also ein positiver Trend hin zu einerseits mehr Überholmanöver und auf der anderen Seite zu mehr Positionswechseln außerhalb der DRS-Bereiche. Streckenspezifisch sind auf engeren Kursen mit einem allgemein geringen Level an Positionswechseln die größten Veränderungen zu verzeichnen.

Allerdings ist die Signifikanz dieser Daten nach nur einer Saison mit dem neuen Regelwerk noch mit viel Vorsicht zu genießen. Wird sich 2023 diese Tendenz erhärten? Den ersten Vorgeschmack darauf werden wir am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain erhalten.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt