Am Freitag veröffentlichte Alfa-Sauber offiziell die Namen der Mitglieder seines Formel-1-Juniorteams. Dabei blieb beinahe kein Stein auf dem anderen. Theo Pourchaire ist der einzige Fahrer, der nach 2022 auch weiterhin mit an Bord ist. Der Franzose wird durch drei Neuankömmlinge ergänzt.

Darunter ist auch ein Deutscher, nämlich der erst 13-Jährige Taym Saleh. Saleh ist bislang im Kartsport aktiv und wird das aufgrund von bestehenden Altersgrenzen im europäischen Formelsport wohl auch weiterhin bleiben. 2022 nahm er unter anderem an der Kart-Weltmeisterschat in der OK-Junior-Klasse teil, wo der Fahrer aus Viernheim in Hessen den 18. Rang belegte

Deutsche Formel-1-Hoffnung? Saleh hofft auf Sauber-Chance

"Ich bin stolz darauf, in die Sauber Academy aufgenommen worden zu sein, und dankbar für ihre Unterstützung. Mehrere Fahrer haben sich bei Sauber Motorsport nach oben gearbeitet und haben dort ihr Debüt gegeben. Es ist ein Ziel von mir, in Zukunft dabei zu sein. Es ist eine große Ehre, dass sie das Potenzial in mir gesehen haben und in meine Zukunft investieren wollen", sagte Saleh zu seiner Verpflichtung.

In einem vollkommen anderen Stadium seiner Karriere befindet sich hingegen Theo Pourchaire. Der Franzose gilt seit Jahren als das erfolgversprechendste Eigengewächs bei Sauber, 2022 landete er in der Formel 2 auf der zweiten Position. Dennoch wurde bei der Formel-1-Fahrerwahl für dieses Jahr erneut Guanyu Zhou der Vortritt gelassen, anstatt den jüngsten F2-Sieger der Geschichte an die Seite von Valtteri Bottas zu stellen.

Pourchaire ist deshalb in diesem Jahr als Test-und Ersatzpilot bei Sauber eingeplant, gleichzeitig bestreitet er seine dritte Saison in der Formel 2, wo der 19-Jährige als Topfavorit auf den Titel gilt. 2019 trat der damals amtierende französische Formel-4-Meister dem Nachwuchsteam von Sauber bei und krönte sich 2019 gleich zum ADAC-F4-Champion, nur ein Jahr später verpasste er den Titel in der FIA Formel 3 nur um Haaresbreite.

Erste Frau in der Sauber Academy

Ab 2023 ist auch erstmals eine Frau offiziell Teil des Sauber-Nachwuchsprogrammes. Dabei handelt es sich um die Schweizerin Lena Bühler. Bühler startet 2023 in der reinen Frauenserie F1 Academy als Teamkollegin von Carrie Schreiner bei ART. Sie bestreitet in diesem Jahr bereits die F4-Serie in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo sie bislang punktelos blieb. Zwischen 2021 und 2022 nahm sie auch an der regionalen europäischen Formel 3 teil, wo die 25-Jährige ebenfalls keine Zähler sammeln konnte.

Das vierte Mitglied des Nachwuchskaders ist der finnisch-französische Doppelstaatsbürger Marcus Amand. Der 17-Jährige startete 2021 und 2022 in der italienischen Formel 4 und in der ADAC F4 und sammelte in diesen beiden Serien in Summe zwei Podestplatzierungen. Die Bekanntgabe dieser vier Piloten bedeutet auch, dass Roberto Faria nicht mehr Teil der Nachwuchsschmiede ist. Der Mexikaner startet 2023 erstmals in der Formel 3.

Die Sauber Academy wird von Alfa-Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder gemanagt. Er kommentierte den Fahrerkader mit den Worten: "Die Entdeckung und Förderung junger Talente stand schon immer im Mittelpunkt der Philosophie von Sauber Motorsport, mit dem Ziel, die Champions von morgen hervorzubringen. Der Kader der Sauber Academy für 2023 ist sehr vielversprechend, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jedem der Fahrer."

"Wir sind sehr stolz auf Théos Wachstum und seine Entwicklung seit seinem Eintritt in das Team und auf seine Beförderung zu einem der offiziellen Reservefahrer unseres Formel-1-Teams", hob er den Formel-2-Fahrer hervor. "Wir freuen uns auch, Léna, Marcus und Taym in der Academy willkommen zu heißen. Wir werden ihnen bei den nächsten Schritten ihrer Karriere zur Seite stehen und ihnen die Werkzeuge, die Ausbildung und die Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie brauchen, um in der Welt des Motorsports erfolgreich zu sein", so Zehnder.