Lewis Hamilton pilotierte im dritten Sprintrennen der Formel-1-Saison 2022 in Brasilien seinen Mercedes auf Rang 3. Da allerdings Carlos Sainz eine Strafe erhält dürfen die Silberpfeile dennoch geschlossen aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen.

Doch der Rekord-Weltmeister musste am Samstag noch lange um seine Startposition zittern. Der Grund: Die Stewards untersuchten ein vermeintliches Vergehen im Startprozedere. Konkret ging es dabei darum, dass Hamilton beim Rennstart nicht innerhalb der vorgegebenen Startboxen positioniert gewesen sein soll.

Brasilien GP: Untersuchung gegen Ricciardo, Hamilton und Zhou

Diese Untersuchung lief allerdings nicht nur gegen den Mercedes-Pilot. Die Starts von Guanyu Zhou und Daniel Ricciardo wurden für dasselbe Vergehen unter die Lupe genommen. Die diesbezüglichen Stewards-Untersuchungen wurden bereits während dem Grand Prix angekündigt.

TV-Bilder zeigten, dass die drei besagten Fahrer leicht versetzt in ihrer Startbox standen. Ein Regelverstoß liegt laut Artikel 8.6.1 a) des International Sporting Code dann vor, wenn sich die Vorderreifen nicht innerhalb der markierten Linien dieser Boxen befinden.

Freispruch: Startboxen zu klein

Um 19:34 Uhr Ortszeit, also etwas mehr als zwei Stunden nach Rennende die entlastende Nachricht: Es werden keine Strafen verteilt! Der Grund dafür ist allerdings durchaus kurios. Denn Messungen ergaben, dass die Ursache dafür an den Startboxen auf dem Autodromo Jose Carlos Pace selbst zu finden war.

"Nach Überprüfung aller verfügbaren Videoaufnahmen und nach Messungen an der Startaufstellung stellten die Stewards fest, dass die Startboxen etwas kleiner waren als üblich", heißt es in der Aussendung. Außerdem erschwere die Sicht der Fahrer in dieser Situation eine exakte Einhaltung der Markierungen.

Die Rennkommissare hielten fest, dass sich ihrer Ansicht nach keiner der Piloten dadurch einen Vorteil erarbeitet hatte. "Die Stewards sind daher zufrieden, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen", heißt es in der Erklärung.

Dabei ließen die Stewards in dieser Aussendung aber offen, ob tatsächlich Vergehen gegen den betreffenden Paragrafen vorlagen. Die TV-Onboards deuten darauf hin, dass mehrere Fahrer mit einem Teil des Reifens außerhalb der Linie positioniert gewesen sein könnten. Einwandfrei nachweisen lässt sich das Aufgrund des Blickwinkels der Kameras jedoch nicht.