Für Alpine endete der Monaco-Grand-Prix immerhin mit sechs Punkten durch Fernando Alonso. Wenn es nach seinem Teamkollegen Esteban Ocon ginge, wären es noch mehr Zähler geworden. Die Stewards brummten dem Franzosen eine 5-Sekunden-Strafe auf, nachdem er in Kurve 1 die Türe gegen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hart zugemacht hatte. Wegen der Zeitstrafe fiel er auf den 12. Platz zurück und damit aus den Punkterängen heraus.

"Bis zu den letzten 10 Runden haben wir alles getan, was wir tun mussten. Das Auto hat gut funktioniert. Wir waren schnell im Rennen. Mehr gibt‘s eigentlich nicht zu sagen, wäre da nicht die Strafe, die alles komplett ruiniert hat. Ich bin sehr frustriert", machte der Franzose die Rennleitung für seinen punktelosen Arbeitstag verantwortlich.

Ocon schilderte nach dem Rennen den Vorfall aus seiner Sicht und plädierte für einen Rennunfall: "Ich habe einfach die Innenseite zugemacht und die war nass. Lewis war hinter mir auf schnelleren Reifen. Bei jedem Überholmanöver in Monaco gibt es Kontakt. Nennt mir ein Manöver in Monaco in den letzten Jahren, wo es keinen Kontakt gab? Wir versuchen alles und fahren hart, deswegen sollte das ein Rennunfall sein."

Ocon will Strafe nicht auf sich sitzen lassen: Gespräch mit den Stewards

Der Alpine-Pilot kündigte an, die Strafe nicht auf sich sitzen zu lassen: "Ich werde mir die Bilder ansehen und zu den Stewards gehen. Sie haben gesagt, letztes Jahr wäre das als Rennunfall durchgegangen. Dieses Jahr ist es das offenbar nicht mehr. In der GPDA [Fahrergewerkschaft, Anm. d. Red.] sind wir uns alle einig: Wenn ein Frontflügel neben einem Reifen ist, dann sollte man genug Platz geben. Ich weiß nicht, wann auf einmal diese neue Regel gemacht wurde."

Esteban Ocon will das Gespräch mit den Stewards suchen., Foto: LAT Images
Esteban Ocon will das Gespräch mit den Stewards suchen., Foto: LAT Images

Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, gab Ocon allerdings auch zu: "Ich bin hier nicht der Richter. Vielleicht habe ich in der Hitze des Gefechts die Situation falsch eingeschätzt." Dennoch blieb der Franzose bei seiner Einschätzung: "Das ist Racing. Und am Ende sind wir beide rausgekommen." Tatsächlich hatte der Zwischenfall für Hamilton keine Folgen, er sollte später am zweiten Alpine von Fernando Alonso so verzweifeln, wie Ocon mit der Entscheidung der Stewards.