Zu Beginn des Spanien Grand Prix konnte das Alfa-Romeo-Team noch nicht ahnen, was nach dem eher regulären Start passieren würde. Valtteri Bottas musste sich zwar gleich zu Beginn den beiden Haas-Piloten geschlagen geben und fiel zunächst auf P9 zurück. In Turn vier profitierte der Finne jedoch von der Berührung zwischen Lewis Hamilton und Kevin Magnussen im Kampf um Rang sechs. Damit lag Bottas nach Runde eins wieder auf seiner Startposition, P7.

Teamkollege Guanyu Zhou hatte weniger Glück, er vermasselte den Start und ließ vier Boliden an sich vorbeiziehen. Trotzdem profitierte auch der Chinese von dem Unfall zwischen Hamilton und Magnussen, dadurch reduzierte sich der Positionsverlust auf zwei Plätze und Zhou lag auf Platz 17.

Formel 1: Was lief schief bei Alfa Romeo?

Zur Halbzeit des Rennens überschlugen sich die Ereignisse. Mit dem Ausfall vom in Führung liegenden Charles Leclerc in Runde 27 schnupperte Bottas auf dem vierten Platz plötzlich Podestluft. Nur eine Runde später wurde die Freude des Alfa-Teams gedämpft. Zhou wurde mit einem Motorproblem an die Box gerufen. "Schon wieder ein Problem... mein Gott", funkte der Chinese ungläubig. Zwei Ausfälle hintereinander für Zhou.

Nach Runde 27 lag der Fokus des Schweizer Sauber-Teams mit italienischem Namen also vollkommen auf Podestanwärter Bottas. Obwohl das letzte Sauber-Treppchen schon fast acht Jahre her war (P3 von Kamui Kobayash, Japan 2012), ging das Team ein gewagtes Risiko ein. In Runde 34 legte Bottas seinen zweiten Boxenstopp ein, entgegen allen anderen Fahrern sollte es für den Finnen der letzte Stopp werden. Doch der Plan: Soft, Medium, Medium ging nicht auf.

Nachdem sich Lewis Hamilton und Carlos Sainz auf frischen Reifen Runde für Runde näherten, kämpfte Bottas in Runde 58 mit stumpfen Waffen. Erst schoss Sainz mit DRS-Geschwindigkeitsüberschuss in Turn eins vorbei, direkt danach Hamilton auf der Außenseite von Kurve drei. "Ich hatte keine Chance", sagte Bottas. "Wir haben etwas versucht. Wir konnten uns entscheiden - wollen wir Best of the Rest sein oder ein bisschen mehr. Deshalb haben wir etwas Unkonventionelles versucht, am Ende hat es aber nicht funktioniert."

Alfa Romeo F1: Mit Zuversicht nach Monaco

Dennoch blickt das Alfa-Romeo-Team positiv auf das kommende Rennen im Fürstentum zu Monaco. Die in Spanien erprobten Updates sollen ein voller Erfolg gewesen sein. "Es war wichtig, diese Woche die Updates zu bringen. Wir werden den größeren Heckflügel nächste Woche definitiv brauchen", so Bottas. "Ich freue mich auf Monaco, unser Auto sollte dort ziemlich gut sein."

Pechvogel Zhou lieferte ebenfalls einen Ausblick auf das nächste Rennen: "Ich hoffe auf ein besseres Ergebnis in Monaco, es wird ein interessantes Wochenende." Sobald die Probleme bei Alfa behoben sind, hofft auch Teamchef Frederic Vasseur auf weitere Punkteränge: "Wir haben das Potenzial mit beiden Autos in jedem Rennen zu punkten."

Was genau der Grund für die Unglücksserie bei Alfa ist, wisse das Team nicht. "Wir müssen das Problem weiter im Detail untersuchen, um zu verstehen, was genau passiert ist und wie wir es in Zukunft verhindern können", sagte Zhou nach dem Rennen.