Der neue Formel-1-Rennleiter Niels Wittich hat sich nach wenigen Rennen im Einsatz einen Ruf erarbeitet. Der Deutsche, der gemeinsam mit Eduardo Freitas zur Saison 2022 den Posten von Michael Masi übernahm, ist schon jetzt für sein konsequentes Durchgreifen bekannt.

Vor dem Australien GP wurde bereits angekündigt, zukünftig genauer überprüfen zu wollen, ob Fahrer mit Schmuck oder Piercings in ihre Autos steigen. Auch bei der feuerfesten Unterwäsche wurden strengere Kontrollen angekündigt.

Das Fahrerbriefing am Freitagabend in Australien dauerte deshalb länger als gewöhnlich - und soll für die ein oder andere Heiterkeit gesorgt haben. Doch auch auf der Strecke gab es genügend Diskussionsstoff.

Restart nicht mehr nebeneinander

In Version zwei der Event-Notizen des Rennleiters für Melbourne wurde nicht nur eine DRS-Zone gestrichten, auch auf den Safety-Car-Restart wird genauer eingegangen. Wittich erinnert darin nicht nur an Artikel 55.14 und zitiert daraus, sondern fügt noch eine Grafik ein, die es bislang noch nicht gab.

Nebeneinander darf der Restart nicht mehr erfolgen, Foto: FIA
Nebeneinander darf der Restart nicht mehr erfolgen, Foto: FIA

Bisher hieß es lediglich, dass die Fahrer nach dem Erlöschen der Safety-Car-Lichter beim Restart nicht unberechenbar beschleunigen oder bremsen dürfen. Die Skizze zeigt nun deutlich, wie sich die Piloten hinter dem Führenden zu positionieren haben.

Demnach müssen die Fahrer immer hintereinander fahren. Ob direkt hinter dem vorausfahrenden Boliden oder versetzt ist dabei egal. Was allerdings nicht mehr erlaubt ist: nebeneinander zu fahren. Das hinterherfahrende Auto muss vollständig hinter dem Führenden liegen.

Die Piloten müssen sich - ob versetzt oder nicht - hintereinander einordnen, Foto: FIA
Die Piloten müssen sich - ob versetzt oder nicht - hintereinander einordnen, Foto: FIA

Bis dato war das ein ungeschriebenes Gesetz - an das sich vor allem Max Verstappen nicht hielt. Beim umstrittenen Saisonfinale in Abu Dhabi überholte er den führenden Lewis Hamilton sogar kurzzeitig. In Bahrain zuletzt machte er sich das Leben selbst schwer, als er innen neben Charles Leclerc in die letzte Kurve einbog.