Die Reifenwahl der Formel-1-Teams für die GP-Wochenenden zählt nicht immer zu den spannenderen Themen der Vorberichterstattung. Anders ist das beim Österreich GP 2019. Für das Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg zeigen sich nämlich klar unterschiedliche Herangehensweisen bei den Top-Teams. Insbesondere zwischen Ferrari und Mercedes geht die Schere weit auseinander.

Ferrari hat dabei eine extrem vorsichtige Wahl getroffen. Nur je sieben Sätze Soft (in Spielberg der C4) für Sebastian Vettel und Charles Leclerc orderte die Scuderia bei Pirelli. Mercedes hingegen wählte gleich zwei Sätze der weichsten Reifenmischung je Fahrer mehr (9).

Nur Racing Point konservativ wie Ferrari

Red Bull bestellte auf ähnlichem Niveau. Bei den Bullen bekommt einzig Max Verstappen (8) wegen eines teaminternen Splits einen Soft weniger als Pierre Gasly (9). Auch bei Ferrari und Mercedes wird das Programm aufgeteilt, dort allerdings zwischen den Mischungen Hard (C2) und Medium (C3). Hier haben Vettel und Lewis Hamilton je einen Satz der härtesten Mischung mehr als ihre Teamkollegen Leclerc und Valtteri Bottas.

Im restlichen Feld stechen im Grunde nur zwei Teams heraus. Während sich das Gros dem Mercedes-Ansatz mit neunmal Soft angeschlossen hat, folgt Racing Point Ferrari mit sieben Softs während McLaren mit acht Softs dazwischen liegt. Auch im Mittel- bzw. Hinterfeld werden die Programme meist aufgeteilt - bei Renault, Haas, Alfa Romeo, Toro Rosso und Williams.

Rückblick: Blistering-Drama in Österreich 2018

In Vorjahr war es beim Österreich GP quer durchs Feld zu extrem ausgeprägtem Blistering gekommen, nachdem die Asphalttemperaturen zum Rennsonntag plötzlich dramatisch gestiegen waren. Damals hatte Pirelli die Mischungen Soft, Supersoft und Ultrasoft an den Red Bull Ring gebracht. Diese entsprechen den für 2019 nominierten C2, C3 und C4.

Aus alt mach neu, Foto: Pirelli
Aus alt mach neu, Foto: Pirelli

Eine gefürchtete Wiederholung der Blasenbildung könnte die Vorkehrungen bei Ferrari und Racing Point erklären, eine ziemlich homogene Wahl getroffen zu haben. So hätte man im Zweifel von beiden der weicheren Mischungen ausreichende Sätze zur Verfügung.

Allerdings hat Pirelli für 2019 bekanntlich generell mit dünneren Laufflächen vorgebeugt. Die hatten die Italiener bereits im Vorjahr, allerdings nur bei vereinzelten Events gebracht. Österreich zählte nicht dazu. Im Rückblick die falsche Entscheidung, wie damals Pirelli-Motorsportchef Mario Isola im Interview mit Motorsport-Magazin.com berichtete.