Es gibt viele Arten eine Vorschau auf ein Grand Prix Rennwochenende zu verfassen. Doch egal ob man die Teams, die Fahrer, die Strecke, die bisherigen Ergebnisse und Statistiken oder das Gastgeberland intensiv beleuchtet, am Ende kommt es meistens anders als man denkt. Wir versuchen vor dem Großen Preis von Deutschland dennoch unser Glück.

Was bislang geschah...

Traditionell beginnt das Rennwochenende bereits am Donnerstag. Die Fahrer treffen erstmals im Paddock ein, geben die ersten Interviews und werden auf Schritt und Tritt von den Fotografen verfolgt. Zwei von ihnen waren auch Gäste auf der internationalen FIA-Pressekonferenz, welcher neben Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya auch Norbert Haug und John Howett beiwohnten.

Ob Kimi nun auf den unverwüstlichen Unimog setzt?, Foto: Sutton
Ob Kimi nun auf den unverwüstlichen Unimog setzt?, Foto: Sutton

Fragen bekam das Quartett dabei wie üblich viele gestellt. Unter anderem nach den V8-Aggregaten, den Regeln, der Zukunft oder dem anstehenden Rennen. Ergiebige Antworten gab es hingegen wie gewohnt nur wenige. Interessanter verlief der erste Tag des Rennwochenendes für Michael Schumacher, der sich als Malermeister probieren durfte. Und auch die beiden McLaren-Piloten bekamen etwas nicht gerade Alltägliches zu sehen, als sie im Rahmen des traditionellen Mercedes-Benz Media Warm-up auf dem Mercedes-Benz Testareal bei Ötigheim in einem Mercedes-Benz Unimog U5000 Platz nehmen durften.

Was heute ansteht...

Der Rundengeiz. Heute um 11:00 Uhr ist die Zeit der PR-Veranstaltungen allerdings vorbei. Dann geht es auf der Strecke zur Sache. Jedenfalls theoretisch. In der Praxis werden die Piloten sich in der ersten Trainingsstunde aber wie üblich viel Zeit lassen, bevor sie zum ersten Mal auf die Strecke gehen. Erst in der zweiten Session ab 14:00 Uhr dürfte wie gewohnt jede Menge Fahrbetrieb zu erwarten sein. In der modernen Formel 1 Sprache nennt man das den Rundengeiz.

Das Reifenduell. Heiße Temperaturen erwarteten die beiden Gummimischer vor dem Großen Preis von Deutschland. Entsprechend machten sie in der möglichen Hitze die größte Herausforderung des Hockenheimrings aus. Doch während heiße Temperaturen eher Michelin in die Pneus spielen würden, könnten kühlere Bedingungen oder gar Regen - wie er für den Sonntag von manchen Wetterfröschen vorhergesagt wird - bei den Japanern von Bridgestone für ein breites Lächeln sorgen.

Die Autos sind bereit für das Rennwochenende., Foto: Sutton
Die Autos sind bereit für das Rennwochenende., Foto: Sutton

Die Motorenlage. Die meisten Piloten müssen in Deutschland den gleichen Motor wie in Silverstone einsetzen. Nur die beiden British American Racer, die zwei Sauber-Männer, die beiden Toyota-Fahrer sowie Christijan Albers dürfen etatmäßig auf ein neues Aggregat zurückgreifen. Dem Inder Narain Karthikeyan ist es zudem aufgrund seines Ausfalles auf der grünen Insel freigestellt ein neues Toyota-Triebwerk zu verwenden.

Die Freien Trainings. Auf der sportlichen Seite dürfen wir in den beiden freien Trainingsstunden am Freitag das übliche Bild erwarten: Neben den unter anderen Bedingungen antretenden Freitagstestern wie Alex Wurz, Ricardo Zonta oder Tonio Liuzzi werden vor allem die Silberpfeile ganz vorne in den Zeitenlisten anzutreffen sein. Auch mit Toyota muss am Freitag immer gerechnet werden, wobei gute Freitagszeiten bei den Japanern noch kein Indiz für einen starken Rennsonntag sind. Bei den zweiten Favoriten neben McLaren, den Franzosen von Renault, ist hingegen alles möglich. Sowohl ein "ganz normaler Freitag" mit Abstimmungsarbeiten und mittelmäßigen Rundenzeiten, als auch ein starker Auftritt von Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella. Besonders wichtig wird der Freitag für Ferrari. Denn heute muss sich herausstellen, ob ihr neues Aerodynamikpaket tatsächlich ein Sprung nach vorne ist oder ob Michael Schumacher auch bei seinem Heimspiel gnadenlos hinterherfahren wird.

Die Pressekonferenz. Als Abschluss des offiziellen Parts findet auch an diesem Freitag die traditionelle FIA-Pressekonferenz statt, in welcher heute Flavio Briatore, Ron Dennis, Paul Stoddart und Mario Theissen zu Gast sein werden. Angesichts dieses illustren Quartetts dürfen Fragen zur Herstellerserie, dem Friesacher-Rauswurf, dem Sauber-BMW-Deal sowie der Zukunft der Formel 1 erwartet werden. Eine ausführliche Analyse der hoffentlich aufschlussreicheren Erkenntnisse als in der Donnerstags-PK, finden Sie natürlich wie üblich hier bei uns. Einfach nur übersetzen und als Interview anpreisen kann die PK schließlich ein jeder...