Weit über drei Jahre ist es nun bereits her, dass Michael Schumacher bei einem Skiunfall in den französischen Alpen schwer verletzt wurde. Fast ebenso lange wartet die motorsportinteressierte Weltöffentlichkeit auf Nachrichten zum Zustand des Formel-1-Rekordweltmeisters. Doch aus dem privaten Umfeld Schumachers tritt absolut nichts nach außen. Niemand außer seinen engsten Vertrauten weiß, wie es ihm geht. Lediglich, dass Schumacher zuhause bei seiner Familie in der Schweiz ist, ist bekannt.

Kehm beklagt massiven Mediendruck im Fall Schumacher

Diese extreme Geheimhaltung befeuert immer wieder Gerüchte, führte auch zu teils widerlichen Szenen im Krankenhaus von Grenoble, wo Schumacher zunächst behandelt wurde. "Der Druck der Medien war massiv. Es war eine große Aufgeregtheit, ein regelrechtes Jagdfieber. Ein Journalist hatte sich als Priester verkleidet, ein anderer angegeben, Michaels Vater zu sein. Den Mitarbeitern im Krankenhaus war anfangs nicht klar: Wer ist hier eigentlich wer? Eine schwierige Zeit", erinnert sich Schumachers Managerin Sabine Kehm.

Vor allem aber stößt es vielen Fans Schumachers auf, dass sie ihrem Idol lange Jahre die Treue gehalten haben, und nun keine Neuigkeiten über seinen Zustand erhalten. "Michael ist eine Person des öffentlichen Lebens, die Öffentlichkeit hat das Recht zu erfahren, dass etwas passiert ist", weiß Kehm. "Wir haben außerdem sehr deutlich gemacht, dass etwas Schwerwiegendes passiert ist."

Mit diesen Informationen ist aber auch bereits das Limit erreicht, wie Kehm in einem Interview mit RND klarstellt: "Michael hat sehr konsequent eine klare Grenze zwischen der öffentlichen Person und der Privatperson gezogen. Das haben die Fans und Medien immer akzeptiert. Die Entscheidung, die Privatsphäre vor der Öffentlichkeit zu schützen, ist in Michaels Interesse getroffen worden. Es ist das Recht der Familie, damit so umzugehen, wie es am besten ist für die Familie." Kehm beruft sich also auf den von Schumacher einst selbst eingeschlagenen Kurs, der nun weiter beibehalten werden soll.

Michael Schumacher: Best of Legende & Rekordchampion Schumi: (03:47 Min.)

Kehm: Schumacher ein absoluter Weltstar

Dass das Schicksal Michael Schumachers auch Jahre nach dem Ende seiner aktiven Formel-1-Karriere noch so viele Menschen berührt, verwundert seine Managerin nicht. "Michael ist immer noch ein absoluter Weltstar", ist Kehm überzeugt. "Das liegt natürlich zunächst mal an seinen Erfolgen als erfolgreichster Formel-1-Fahrer in der Geschichte des Sports, und es liegt natürlich auch an Ferrari, mit denen er fünf seiner sieben Titel holte. Die Strahlkraft beider Marken befruchtet sich gegenseitig. Dann liegt es an seiner Art, an seiner Haltung niemals aufzugeben und alles bis zuletzt zu probieren. Ich glaube, dass Weltstars Menschen sind, die polarisieren. Man liebt sie oder man hasst sie, dazwischen gibt es nichts. Sie lassen niemanden kalt."