Das Thema Cockpitschutz wird seit dem Tod von Jules Bianchi immer wieder diskutiert. Es wurden verschiedene Lösungen entwickelt, deren Funktion getestet und die Systeme dann vorgestellt. Für 2017 sollte sogar schon der sogenannte Halo eingeführt werden. Sehr spät wurde die Entscheidung allerdings doch wieder gekippt und die Einführung verschoben. 2018 wurde als neuer Termin genannt.

Red Bull hatte bereits eine Shield-ähnliche Lösung vorgeschlagen, Foto: Red Bull
Red Bull hatte bereits eine Shield-ähnliche Lösung vorgeschlagen, Foto: Red Bull

Dann kam die Wende: Halo soll vom Tisch sein, stattdessen das von der FIA im geheimen entwickelte "Shield" den Schutz der Fahrer verbessern. Doch die Zeit drängt und es ist auch beim Monaco GP noch nichts beschlossen. "Wir werden am Freitag darüber sprechen", bestätigte Sauber-Technikdirektor Jörg Zander.

"Normalerweise beginnen wir Ende Juli/Anfang August die Definition des Monocoques. Dabei wäre die Integration von Shield und die Befestigung eine fundamentale Frage", erklärte Zander. Aktuell steht laut Informationen des Technikdirektors nur ein Test an, der im September geplant ist.

Auch die Unterstützung des Teams sicherte Zander zu, doch die Meetings finden nicht immer mit allen Teams statt. "Vor ein paar Wochen gab es schon ein Meeting zur Installation des Shield, aber wir waren kein Teil des Treffens", sagte Force-India-Technikdirektor Andy Green. "Bisher haben wir nur mit vorläufigen Modellen gearbeitet, daher gibt es noch sehr sehr viele Fragezeichen zur Befestigung."

Deadline abhängig vom Team

Auf die Frage, wann die Deadline für die Entscheidung über das Shield ist, konnte Red-Bull-Chefingenieur Paul Monaghan keine klare Antwort geben. "Es hängt davon ab, welche Farbe dein Shirt hat." Klar, ein Team wie Red Bull, Mercedes oder Ferrari hat so viele Ressourcen, dass sie es sich erlauben können, später mit der Entwicklung zu beginnen. Zumal die Teams, die um die Titel kämpfen, sich sowieso später auf die Entwicklung des neuen Autos konzentrieren.

"Die Entwicklung und die Integration werden nahezu gleichzeitig verlaufen", vermutet Monaghan. "Wenn dann aber etwas geändert werden muss, kann das einige Teams in umständliche Situationen bringen." Unter Umständen kann die Änderung der Befestigung einen Teil der Entwicklungen der Teams über den Haufen werfen.

Einig sind sich die Teams in dem Punkt, dass noch viel zu tun ist. "Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns in dem gegebenen Zeitrahmen. Daher müssen wir einige kluge Entscheidungen treffen", so Green. Allerdings darf dabei die Sorgfalt nicht leiden. "Wir müssen sicherstellen, dass die Entwicklung gründlich durchgeführt wird", betont Monaghan.