Hobby-Zoologe Fernando Alonso, im Qualifying von Bahrain war er dieses Mal das täglich grüßende Murmeltier. Denn ein Schaden an der Power Unit zwang den Spanier am Ende seiner fliegenden Runde in Q2, den Weg zurück an die Box zu suchen. Startplatz 15 für den Spanier. Teamkollege Stoffel Vandoorne startet zwei Ränge dahinter.

"Unsere Power Unit ist hochgegangen", wählte Alonso deutliche Worte. "Für morgen müssen wir sie tauschen. Die Runde war bis dahin gut, bis zur letzten Kurve war ich eine halbe Sekunde schneller als in Q1. Ich denke, Platz 12 oder Platz 13 wären möglich gewesen. Aber dann bin ich auf's Gas und es hat geknallt", erklärte er. Identifiziert wurde seitens Hondas ein Problem an der MGU-H. Unklar ist noch, ob es etwas mit Vandoornes Problem am Freitag zu tun hat.

Vandoorne mit drittem Bauteil im dritten Rennen

Damit nimmt eine Odyssee bei McLaren ihren Lauf, wie man sie aus 2015 kannte. Damals brachen Fernando Alonso und Jenson Button alle Rekorde beim Einsatz von Power-Unit-Komponenten. Im vergangenen Jahr sah das alles moderater aus, aber in dieser Saison ist von Haltbarkeit wieder nichts zu sehen. Vandoorne bekam vor dem dritten Training in Bahrain bereits den dritten Turbolader und die dritte MGU-H verbaut - im dritten Rennen der Saison.

Zur Erinnerung: insgesamt ist für jeden Fahrer der Einsatz von vier Elementen einer jeden Komponente für die ganze Saison straffrei gestattet. Geht es so weiter, hat der Belgier das Kontingent bereits in Russland verbraten. Bei Alonso sah es bislang besser aus, er stand bis zum Qualifying noch bei allen Bauteilen bei Nummer eins. Das hat sich jetzt aber erledigt. Und die neue Power Unit des Spaniers muss dann gleich ein ganzes Rennen überstehen.

Für Stoffel Vandoorne lief es nicht besser, Foto: Sutton
Für Stoffel Vandoorne lief es nicht besser, Foto: Sutton

"Es gibt kein Warm Up für die Power Unit. Die erste Runde wird eine Installationsrunde, man hat keine Zeit, sie anzupassen. Es wird definitiv ein schwierigeres Rennen, als wir es erwartet hatten", ist sich Alonso der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst.

Arbeit der Mechaniker umsonst

Der zweimalige Champion denkt dabei jedoch nicht nur an sich, sondern auch an seine Mechaniker, die durch derlei Defekte immer wieder zurückgeworfen werden. "Die Jungs in der Garage arbeiten Tag und Nacht, um das Auto vorzubereiten. Man wechselt Teile, testet Updates, jedes Wochenende steht viel Arbeit dahinter", so Alonso. "Aber wir haben einfach keine konkurrenzfähige Power Unit, um an der Spitze mitzukämpfen."

Für das Rennen macht sich Alonso wenig Illusionen, zumal es mit unterlegenem Motor auf den langen Geraden von Bahrain fast unmöglich sein dürfte, im Zweikampf zu bestehen. Mit 321,5 km/h beziehungsweise 319,3 km/h landeten Alonso und Vandoorne im Qualifying bei den Höchstgeschwindigkeiten auf den letzten Plätzen. Der schnellste Fahrer in dieser Wertung war Lance Stroll mit 333,3 Stundenkilometern. Welches Tier müsste Alonso nach Elefant und Hai in China dieses Mal sein? "Da wir in der Wüste sind, sage ich mal ein schnelles Kamel", hat er sein Lachen noch nicht gänzlich verloren.