2017 wird nicht alles, aber sehr viel anders in der Formel 1. Das Technische Reglement ändert sich grundlegend, um die Autos schneller zu machen und ihnen einen aggressiveren Look zu verleihen. Neben einer überarbeiteten Aerodynamik kommen auch neue Reifen zum Einsatz, die deutlich breiter als die aktuellen Pneus sind - 60 mm an der Vorderachse und 80 mm an der Hinterachse.

Damit Pirelli möglichst gut vorbereitet in die neue Ära startet, stehen in diesem Jahr insgesamt 22 Testtage auf dem Programm, an denen jeweils entweder Ferrari, Red Bull oder Mercedes mit einem modifizierten 2015er Boliden fährt. Am letzten dieser Tage fahren alle drei Teams gemeinsam nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi.

Datum Strecke Team Reifen Fahrer
01. - 02. August Fiorano Ferrari Regen Vettel/Gutierrez
03. - 04. August Mugello Red Bull Slicks Sebastien Buemi
06. - 07. September Barcelona Ferrari Slicks TBC
06. - 08. September Paul Ricard Mercedes Slicks TBC
21. - 22. September Paul Ricard Mercedes Regen TBC
12. - 13. Oktober Barcelona Mercedes Slicks TBC
14. - 16. Oktober Abu Dhabi Red Bull Slicks TBC
02. - 03. November Abu Dhabi Red Bull Regen TBC
14. - 16. November Abu Dhabi Ferrari Slicks TBC
29. November Abu Dhabi Red Bull, Ferrari, Mercedes Slicks TBC

Erfahrene Piloten am Start

Die ersten beiden dieser insgesamt zehn Testläufe fanden bereits Anfang August statt. Zunächst testeten die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Esteban Gutierrez in Fiorano die neuen Regenreifen, danach war Sebastien Buemi mit dem Red Bull in Mugello zugange, um die breiten Slicks zu erproben.

Sebastien Buemi testete die breiteren Slicks für Pirelli, Foto: Pirelli
Sebastien Buemi testete die breiteren Slicks für Pirelli, Foto: Pirelli

"Die Testfahrten waren erfolgreich", zeigte sich Pirelli-Manager Mario Isola mit den ersten gesammelten Eindrücken zufrieden. Zwar gab es anfänglich Probleme, weil der Downforce der umgebauten Autos zu gering war und unter dem simulierten 2017er-Niveau lag, doch waren diese Schwierigkeiten erst einmal ausgeräumt, konnten problemlos mehrere hundert Runden abgespult werden.

Dass die Testfahrten von Piloten wie Sebastian Vettel absolviert werden, ist kein Zufall, sondern ein Entgegenkommen der Teams, die von Pirelli gebeten wurden, erfahrene Fahrer abzustellen. "Beim ersten Test waren die Unterschiede zwischen den Prototypen noch groß, aber mit der Zeit wird das Gefühl der Fahrer immer wichtiger. Wir haben viele Daten, aber erfahrene Fahrer machen es einfacher", erläutert Isola.

Detaillierter Bericht für die Teams

22 Testtage stehen auf dem Programm, Foto: Pirelli
22 Testtage stehen auf dem Programm, Foto: Pirelli

Als nächsten Schritt veröffentlicht Pirelli nun einen detaillierten Report über die Testfahrten, um alle elf Teams auf denselben Wissensstand zu bringen. Enthalten sind in diesem Bericht unter anderem diverse gemessene Reifendrücke und -temperaturen sowie Thermalbilder der Pneus und Fotos nach ihrer Verwendung. "Der Report für Fiorano und Mugello umfasst mehr als 60 Seiten", verriet Isola gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Läuft alles nach Plan, will Pirelli unmittelbar nach dem letzten Testtag, der für 29. November in Abu Dhabi angesetzt ist, mit der Produktion der neuen Reifen für die Wintertestfahrten sowie die Saison 2017 starten. "Für den ersten Block Überseerennen wird es eine fixe Reifenwahl geben und danach, wenn die Teams die Möglichkeit hatten zu testen, kommen wir zur aktuellen Situation zurück, sodass sie die Reifen selbst wählen können", verrät Isola das Prozedere für nächstes Jahr.