Red Bull: Ferrari deklassiert

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Max Verstappen P7 1:49.86524P1 1:48.08527
Daniel Ricciardo P6 1:49.78224P2 1:48.34127

  • Trainingsprogramm: Qualifikationsruns, Renntests, Setup, Reifenvergleiche
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Halo-Test bei Ricciardo
  • Daniel Ricciardo: "Die Red Bull sind Erster und Zweiter, aber Mercedes hat die Supersoft-Reifen nicht benutzt und Force India ist ziemlich nahe dran."
  • Max Verstappen: "Natürlich bin ich glücklich, vor so vielen niederländischen Fans Erster zu werden."

Red Bull kommt aus der Sommerpause wie es hinein gestartet ist: klar vor Ferrari. Am Nachmittag sogar noch deutlicher denn je anno 2016. Rund eine Sekunde fehlte beiden Ferrari auf Max Verstappen, der bei seinem halben Heimrennen sogar die Tagesbestzeit der Trainings in den für Spa-Verhältnisse ungewöhnlich heißen Asphalt brannte - unmittelbar gefolgt von Daniel Ricciardo. Auch auf den Longruns überzeugten die Bullen. Hier lag man nicht nur genauso klar vor Ferrari, sondern rangiert gar auf Augenhöhe mit Mercedes. Fährt Red Bull jetzt sogar schon auf Power-Strecken um den Sieg?

Force India: Starker Freitag in Spa

Hülkenberg wurde nur von Red Bull geschlagen, Foto: Sutton
Hülkenberg wurde nur von Red Bull geschlagen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Hülkenberg P8 1:50.08821P3 1:48.65730
Sergio Perez P4 1:49.27423P5 1:49.10027

  • Trainingsprogramm: Rennsimulation, Abstimmung, Reifentests, Short-Runs
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Halo-Test bei Hülkenberg
  • Sergio Perez: "Die ersten Anzeichen sehen positiv aus, aber es ist noch viel zu tun, um einige kleine Probleme zu beheben."
  • Nico Hülkenberg: "Heute sehen wir gut aus, ich denke, es wird eng mit Williams. Ferrari oder Red Bull können wir im Quali nicht schlagen."

Nach einem starken Auftritt am Freitag verfällt Force India noch nicht in Euphorie. Die Leistung muss auch erst einmal gehalten werden. Dazu kommt, dass Mercedes und Williams noch nicht alles gezeigt haben und definitiv Anwärter für die Spitze sind, oder zumindest sein könnten. Dennoch ist das Team mit den Ergebnissen der ersten beiden Trainingssessions sehr zufrieden und hofft, sich mindestens so stark wie die Konkurrenz verbessern zu können. Dann könnte unter Umständen sogar das nächste Podium für das indische Team drin sein.

Ferrari: Enttäuschung nach dem Training

Ferrari musste sich sogar Force India geschlagen geben, Foto: Sutton
Ferrari musste sich sogar Force India geschlagen geben, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Sebastian Vettel P5 1:49.76819P4 1:49.02327
Kimi Räikkönen P3 1:49.14724P7 1:49.24430

  • Trainingsprogramm: Qualifikationsimulation, Longruns, Reifenvergleiche
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Kimi Räikkönen: "Es war einer dieser Tage, wo Du gut startest, aber dann hast Du nicht mehr das richtige Gefühl."
  • Sebastian Vettel: "Ich weiß nicht genau, wo er startet, aber wir schauen nicht nach Hamilton."

Desaster für die Scuderia in Spa. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sind am Trainingsfreitag allenfalls wild rutschend und slidend in Fahrt gekommen. Beide Piloten lamentierten lautstark über mangelnden Grip und eine schlechte Balance ihrer Boliden. Weder auf den Quali-Runs auf Supersofts kamen Lausbub und Iceman in Fahrt, sodass auf den neuen Hauptrivalen Red Bull gleich mal eine stolze Sekunde im Klassement fehlte.

Obendrein sahen auch die Longruns alles andere als erbaulich aus. Desolat trifft es da schon eher. Und dennoch: Beide Piloten glauben an das Wunder über Nacht, sind sicher ganz vorne mitzumischen zu können. Die deftige Gridstrafe gegen Lewis Hamilton könnte immerhin ein wenig helfen. Doch gibt es mit Force India diesmal offenbar auch noch einen völlig neuen Gegner ...

Mercedes: Rennvorbereitung hat Vorrang in Spa

Hamilton hat bereits zwei Motorwechsel hinter sich, Foto: Sutton
Hamilton hat bereits zwei Motorwechsel hinter sich, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Rosberg P1 1:48.34827P6 1:49.16133
Lewis Hamilton P2 1:49.07825P13 1:49.78233

  • Trainingsprogramm: Longruns, Rennsimulation
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Keine Super-Soft-Runde im zweiten Training, Halo-Test bei Rosberg
  • Nico Rosberg: "Der Halo hat mich beim Fahren nicht gestört, ich konnte direkt schnell fahren und die best Zeit der ersten Session damit setzen."
  • Lewis Hamilton: "Es ging heute gut voran für mich, aber es war durch den Motorwechsel ein harter Tag für die Jungs in der Garage."

Mercedes legte sein Programm am Freitag komplett auf die Strategie im Rennen aus und fuh im zweiten Training keine einzige Runde mit der weichsten Reifenmischung. Dafür hat das Team jetzt jede Menge Daten für die Analyse. Wir stark der Silberpfeil aber auch mit der mittleren Reifenmischung des Wochenendes ist, demonstrierte Nico Rosberg mit dem sechsten Platz. Die Zeit muss die Konkurrenz auch erst einmal schlagen. Plant Mercedes auf der etwas härteren Mischung ins Q3 einzuziehen? Wir werden es morgen erfahren.

Haas F1: Solider Freitag in Belgien

Grosjean musste seinen letzten Run wegen eines Problems abbrechen, Foto: Sutton
Grosjean musste seinen letzten Run wegen eines Problems abbrechen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Romain Grosjean P11 1:50.89918P8 1:49.41920
Esteban Gutierrez P10 1:50.58321P10 1:49.64823

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleiche, Rennabstimmung, Qualifikationsruns
  • Techn. Probleme: MGU-K-Problem bei Grosjean
  • Besonderheiten: -
  • Romain Grosjean: "Leider konnten wir wegen eines Problems keinen Longrun machen."
  • Esteban Gutierrez: "Wir sind in beiden Sessions den Pirelli-Prototypen gefahren. Es war nichts wirklich anders damit."

Auch Haas F1 war in Spa-Francorchamps eine kleine Überraschung. Am Freitag schafften es die beiden Piloten von vier Positionen in den zwei Trainings drei in den Top-Ten zu erringen. Wie viel Wert diese Plätze haben werden ist aufgrund der Strategie bei Williams und den Problemen bei Toro Rosso noch unklar. Dennoch war es für das us-amerikanische Team ein positiver Start ins erste Wochenende nach der Sommerpause.

McLaren: Motorupgrade bringt Pech mit

Alonso musste seinen ersten neuen Motor nach drei Runden wieder ausbauen lassen, Foto: Sutton
Alonso musste seinen ersten neuen Motor nach drei Runden wieder ausbauen lassen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Jenson Button P18 1:52.40718P9 1:49.41923
Fernando Alonso - -3P12 1:49.77230

  • Trainingsprogramm: Longruns, Qualifikationssimulation
  • Techn. Probleme: Wasserleck bei Alonsos neuem Motor
  • Besonderheiten: 35 Strafplätze für Alonso (Neue Power-Unit)
  • Fernando Alonso: "Es ist nicht der ideale Start ins Wochenende wenn man mit der neuen Power-Unit nur drei Runden schafft."
  • Jenson Button: "Es wird schwer ins Q3 zu kommen, doch es bleibt weiterhin unser Ziel."

Die Hoffnungen waren groß bei McLaren, als Honda verkündete, zum Belgien GP eine neue Motorgeneration mitzubringen, in die gleich sieben Tokens zur Verbesserung eingeflossen sind. Entsprechend enttäuschend war es, als bei Fernando Alonso die neue Power-Unit nach nur drei Runden wegen eines Wasserlecks noch einmal komplett gewechselt werden musste. Das bedeutet für den Spanier einen engen Kampf gegen Lewis Hamilton um den letzten Startplatz in Spa.

Manor: Starker Freitag in Spa

Wehrlein startete mit einem starken elften Platz ins Spa-Wochenende, Foto: Sutton
Wehrlein startete mit einem starken elften Platz ins Spa-Wochenende, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Pascal Wehrlein P19 1:52.83723P11 1:49.71631
Esteban Ocon P16 1:51.78726P21 1:50.65925

  • Trainingsprogramm: Test neuer Teile, Reifentests, Abstimmung, Longruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Esteban Ocon: "Nach so vielen Interviews ist es schön, dass ich endlich durch Ergebnisse etwas zeigen kann."
  • Pascal Wehrlein: "Bisher sieht es vielversprechend aus und die hohen Temperaturen werden uns helfen."

Manor startet mit einer weiteren Überraschung in die zweite Saisonhälfte. Nachdem in der Sommerpause der Fahrerwechsel von Rio Haryanto zu Esteban Ocon verkündet wurde, brachte das Hinterbänklerteam zum Belgien GP ein umfangreiches Update-Paket mit. Das verhalf dem Team zu einem extrem guten Ergebnis im zweiten Training, als Pascal Wehrlein den elften Platz belegte und dabei sogar die beiden Toro-Rosso-Piloten hinter sich lassen konnte. Es wird spannend zu sehen sein, ob Manor diese Leistung halten kann.

Toro Rosso: Großer Frust am Freitag

Toro Rosso schaffte es am Freitag nicht in die Top-Ten, Foto: Sutton
Toro Rosso schaffte es am Freitag nicht in die Top-Ten, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Daniil Kvyat P17 1:52.30819P14 1:49.91625
Carlos Sainz Jr. P14 1:51.42426P18 1:50.19425

  • Trainingsprogramm: Rennabstimmung, Reifenvergleiche, Qualifikationsruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Halo-Test bei Sainz
  • Carlos Sainz Jr.: "Wir haben auf dieser Strecke wirklich zu kämpfen, weil es so viele Bergauf- und Vollgas-Passagen gibt."
  • Daniil Kvyat: "Heute war überhaupt kein leichter Tag . Es gibt einige Bereiche, in denen wir uns natürlich noch verbessern müssen."

Nach einem Freitag zum vergessen war der Frust bei Toro Rosso groß. Trotz größter Bemühungen und verschiedener Abstimmungslösungen wollte sich eine befriedigende Balance nicht finden lassen. Daniil Kvyat verbarg seine schlechte Laune nach dem verkorksten Freitag nicht einmal. Das Team scheint aus der Sommerpause noch nicht ganz zurück zu sein. Aber verloren ist zum Glück noch nichts. Wichtig wird es erst in der Qualifikation und dem Rennen.

Sauber: Strafen im Doppelpack

Nasr kämpfte im zweiten Training mit Motorproblemen, Foto: Sutton
Nasr kämpfte im zweiten Training mit Motorproblemen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Marcus Ericsson P13 1:51.12516P15 1:50.08327
Felipe Nasr P15 1:51.76819P22 1:50.71924

  • Trainingsprogramm: Setupfindung, Rennsimulation, Neue Teile
  • Techn. Probleme: Motoraussetzer bei Nasr
  • Besonderheiten: -
  • Marcus Ericsson: "Es war ein guter erster Tag mit dem neuen Aero-Paket."
  • Felipe Nasr: "Meine Höchstgeschwindigkeit war beeinträchtigt, weil der Motor aufgrund von Fehlzündungen nicht einwandfrei lief."

Sauber hatte in Belgien mal wieder einen besseren Start ins Rennwochenende. Das lag aber auch daran, dass das Schweizer Team ein großes Upgrade-Paket in die Ardennen mitgebracht hat. Zwar reichte es am Freitag noch nicht für die Top-Ten, aber es war auf jeden Fall ein guter Anfang. Findet Sauber mit dem verbesserten Boliden noch ein wenig mehr Pace, dann wird der Kampf um die zehnte Position bei den Konstrukteuren auf jeden Fall noch einmal spannend.

Williams: Konservativer Freitag

Bottas war mit der Longrun-Pace zufrieden, Foto: Sutton
Bottas war mit der Longrun-Pace zufrieden, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Valtteri Bottas P9 1:50.39431P16 1:50.15119
Felipe Massa P12 1:51.12228P17 1:50.15729

  • Trainingsprogramm: Longruns, Reifentests, Abstimmungsarbeit
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Valtteri Bottas: "Unsere Longrun-Pace war – verglichen mit anderen – nicht so schlecht."
  • Felipe Massa: "Es ist klar, dass wir einen sehr enttäuschenden Freitag hatten."

Williams begann das Belgien-Rennwochenende wie jedes andere auch. Erst einmal ohne schnelle Zeit. Die Zeitenjagd beginnt beim Team aus Grove üblicherweise erst am Samstag. Daher sind Valtteri Bottas und Felipe Massa bis zum dritten Training auch immer eine Unbekannte, was die genaue Leistung angeht. Mit dem Mercedes-Motor im Heck dürfte sich Williams in Spa allerdings weiter vorne einsortieren als zuletzt.

Renault: Premiere in der Königsklasse

Palmer startete seinen Renault mit Hilfe der MGU-K, Foto: Sutton
Palmer startete seinen Renault mit Hilfe der MGU-K, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kevin Magnussen P20 1:53.05320P19 1:50.37534
Jolyon Palmer P21 1:53.08920P20 1:50.56232

  • Trainingsprogramm: Longruns, Rennvorbereitung, Qualifikationsrunde
  • Techn. Probleme: Motorprobleme bei Palmer
  • Besonderheiten: Erster MGU-K-Start eines F1-Motors am Rennwochenende
  • Kevin Magnussen: "Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Die Abnutzung der Reifen ist das größte Problem."
  • Jolyon Palmer: "Wir erwarten nicht super-schnell zu sein, aber dennoch können wir uns noch verbessern."

Während es sportlich für Renault am Trainingstag des Belgien GP nicht allzu gut lief, konnte das Team zumindest eine absolute Premiere feiern. Als erstes Team lies Renault an einem F1-Rennwochenende einen Boliden außerhalb der Garage mit Hilfe der MGU-K an. Allerdings nicht ganz freiwillig. Jolyon Palmer klagte zuvor über Leistungsverlust und das erneute Anlassen sparte dem Team wertvolle Zeit. Der Abstand zur eigentlichen Konkurrenz war in Belgien jedoch enorm. So lag Manors Pascal Wehrlein fast eine Sekunde vor Kevin Magnussen. Da muss sich das Team noch einiges einfallen lassen.

Rundenprotokolle der Fahrer und Teams

Am Freitag übernahm ganz klar Mercedes die Spitze bei den fleißigsten Teams. Ein Faktor, der ihnen dazu half, war die Qualifikationssimulation, die die Silberpfeile im zweiten Training einfach mal ausließen. Stattdessen fuhren sie Longruns auf den härteren Reifen. Zwischen den Piloten selbst lagen nur zwei Runden und sie belegten mit 60 und 58 Umläufen die ersten beiden Positionen bei den fleißigsten Fahrern. Dabei hatte Rosberg die Nase knapp vor Hamilton.

Rundendiagramm
Rundendiagramm Teams