Schon im letzten Jahr schossen die Offiziellen bei McLaren mit ihren Erwartungen meist über das Ziel hinaus. Für den Monaco GP 2016 sieht es wieder ähnlich aus. Eric Boullier will Ferrari herausfordern, Ron Dennis kündigt sogar Siegchancen an und will im kommenden Jahr die Mercedes Dominanz mit seinem Team zu brechen. Fernando Alonso und Jenson Button mussten dann die beinahe euphorische Presse auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

"Eric (Boullier) ist sehr optimistisch denke ich. Er hat das gesagt, Ron sagt wir gewinnen. Und ich muss ihnen zustimmen, da sie meine Bosse sind", kommentierte Alonso die optimistischen Aussagen. "Wir müssen realistisch bleiben, also morgen erstmal das Auto auf die Strecke bringen und schauen, wie konkurrenzfähig wir sind." Auch 2015 sei McLaren mit sehr hohen Erwartungen nach Monaco gereist, mehr als der achte Platz durch Jenson Button war aber nicht drin.

Als Favoriten benennt der Spanier Mercedes, Red Bull und natürlich auch Ferrari. "Wir müssen sicherstellen, dass wir an ihnen dran sind und wenn wir hinter ihnen ankommen, dann ist das ein gutes Ergebnis für uns", betont Alonso. Ähnlich sieht es auch sein Teamkollege Button: "Es wird sehr schwierig sein, einen Fahrer der drei Top-Teams zu schlagen. Es gibt aber auch noch weitere konkurrenzfähige Teams wie Toro Rosso, die hier bestimmt stark sein werden."

Auf die Frage, ob er den Optimismus von Ron Dennis, Mercedes bald schlagen zu können, teile, antwortete Button kurz: "Ron weiß mehr als ich." Die Hoffnung, dass es in der kommenden Saison aber enger zugeht, teilt er: "Wir haben in Barcelona gesehen, wie viel spannender es war, als zwei Teams und nicht nur zwei Autos mit gleicher Farbe um den Sieg kämpfen."

Im letzten Jahr wurde Button Achter, Foto: Sutton
Im letzten Jahr wurde Button Achter, Foto: Sutton

Der Brite hat sich als realistisches Ziel gesetzt, besser zu sein als im vergangenen Jahr. Platz sieben sei sein angestrebtes Ergebnis, verkündete er fröhlich, nachdem er sich in Erinnerung rief, im letzten Jahr Achter geworden zu sein. Wichtiger als ein gutes Ergebnis ist für Button an Monaco jedoch, dass er den Spaß beim Fahren haben kann, der in Spanien fehlte. "Wir mussten das ganze Rennen auf die Reifen achten, das wird hier eher nicht so sein."

"Hier geht man immer voll ans Limit, egal wo du bist im Feld. Man versucht immer jede Tausendstel zu finden und man wird jede Runde etwas schneller", fügte Button hinzu. Auch der Kurs selbst ist für Button etwas Besonderes: "Diese Strecke wird nie langweilig, obwohl er sich nie geändert hat, seit ich in der Formel 1 bin und sich wohl auch nie ändern wird."

Projekt McLaren-Honda nimmt Fahrt auf

Was Ron Dennis' Langzeitziel, die Mercedes-Dominanz zu brechen, betrifft, stimmt Alonso seinem Chef jedoch zu: "Wir müssen abwarten, wie es nächstes Jahr mit dem neuen Regelwerk durchgemischt wird. Aber ich sehe, dass das Projekt in die richtige Richtung geht." Er erinnert an die vielen Probleme, die das Team 2015 hatte. "Damals hatten wir nur die Hoffnung, dass es besser wird."

"Jetzt sehen wir die Ergebnisse und fühlen uns auch konkurrenzfähiger. Alles was im Hintergrund gemacht wird, trägt langsam Früchte. Es ist möglich", betont der zweimalige Formel-1-Weltmeister und erinnert an Red Bull Racing: "Sie sind auch ein Top-Team ohne großes Werk im Rücken und haben vier Weltmeistertitel geholt."