Bei Nico Hülkenberg machte sich nach Platz 13 in der Qualifikation zum Grand Prix von Russland Frustration breit. Nachdem er das ganze Wochenende schon mit dem Auto und einem Rückstand auf Teamkollege Sergio Perez zu kämpfen hatte, verpasste der Deutsche den Einzug ins Q3 deutlich. Perez hingegen bestätigte seine Form und geht am Sonntag von einem starken sechsten Startplatz ins Rennen.

"Irgendwo ist der Wurm drin. Seit der ersten Runde am Freitag fehlt mir eine halbe Sekunde. Wir haben irgendetwas am Auto, das nicht richtig ist" sagte ein ratloser Hülkenberg. Alle Versuche die Probleme in den Griff zu bekommen, waren vergebens. "Über Nacht haben wir an der Aerodynamik einige Teile getauscht, unter anderem den Heck- und den Frontflügel. Aber das Auto hat sich heute leider wieder genauso angefühlt", so der Deutsche zu Motorsport-Magazin.com.

Für Hülkenberg begann das Wochenende schon suboptimal, weil Alfonso Celis im 1. Training in seinem Auto saß. Von FP2 an fuhr er dann seinem Teamkollegen hinterher. Auch das Overlay der Telemetriedaten zwischen Hülkenberg und Perez bringt keine Aufklärung: "Ich verliere konstant überall auf der Strecke ein bisschen Zeit. Egal was ich mache, ob gebrauchte Reifen oder Longrun, die halbe Sekunde ist nicht wegzukriegen."

Hülkenberg: Es liegt nicht an mir

An seiner eigenen Leistung zweifelt Hülkenberg nicht: "Ich bin mit meinen Runden sehr zufrieden. Ich bin am Limit, das Auto rutscht und ich bekomme einfach nicht mehr Zeit aus dem Auto gepresst. Ich bin der Erste, der sagt, wenn er einen Fehler gemacht hat, aber heute war es nicht so." Auch am Setup kann es nicht liegen, Perez fährt in Russland mit einer sehr ähnlichen Abstimmung.

Obwohl er zusammen mit dem Team am Sonntagabend weiter versuchen wird den Problemen auf den Grund zu gehen, hat der Deutsche angesichts des Reglements wenig Hoffnung noch eine Lösung zu finden. "Natürlich nimmt man das mit ins Hotel und wenn mir noch etwas einfällt, rufe ich meinen Renningenieur an und sage ihm, wo er nochmal nachschauen soll. Aber letztendlich können wir wegen der Parc-Ferme-Regeln am Auto vor dem Rennen sowieso keine Änderungen mehr vornehmen", so Hülkenberg.

Team steht hinter Hülkenberg

Auf Nico Hülkenberg wartet am Sonntag eine schwierige Aufgabe , Foto: Sutton
Auf Nico Hülkenberg wartet am Sonntag eine schwierige Aufgabe , Foto: Sutton

Force-India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer sah ebenfalls die Probleme seines Fahrers, übt sich für das Rennen am Sonntag jedoch in Zweckoptimismus. "Nicos Session war wenig ereignisreich, aber er hatte das Gefühl, dass das Auto sehr viel rutscht, und seine Qualifying-Position bestätigt das. Aber es liegt noch ein langes Rennen vor uns und es kann morgen noch alles passieren. Wir fassen also weiterhin das Ziel ins Auge, morgen mit beiden Autos ein paar schöne Punkte einzufahren", so Szafnauer.

Hülkenberg hingegen kann seine Chancen für das Rennen nur schwer einschätzen. "Es wird schwierig. In der Regel ist es so, wenn es auf einer Runde nicht so dufte ist, ist es auf dem Longrun auch nicht so gut. Wir haben aber neue, frische Reifen. Das ist positiv. Und der Rest wird sich morgen zeigen. Wir werden trotzdem alles geben und dann werden wir schnell sehen, wie es läuft" sagte Hülkenberg abschließend.