Der finale Tag der Wintertestfahrten in Barcelona ist zu Ende. Am Freitag setzte sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel an die Spitze des Zeitentableaus. Der Deutsche benötigte für seine schnellste Runde auf superweichen Reifen 1:22.852 Minuten. Gleichzeitig war Vettel am Finaltag der fleißigste Pilot auf der Strecke. Die größere Überraschung des Tages war allerdings, dass Mercedes durch einen technischen Defekt für rote Flaggen sorgte.

Die Zeiten: Für die erste Bestzeit am Freitag sorgte Marcus Ericsson im Sauber. Der Schwede fuhr auf dem Circuit de Catalunya auf weichen Reifen eine Zeit von 1:32.748 Minuten. Diese hatte jedoch nur drei Minuten Bestand, bis Romain Grosjean auf Medium-Pneus seine Zeit um fünf Sekunden unterbot. Darauf folgten eine Bestzeit von Felipe Massa im Williams sowie die direkte Ablösung an der Spitze durch Mercedes-Mann Lewis Hamilton.

Diese Zeit wurde allerdings von Vettel unterboten. Der Deutsche packte die weichen Reifen aus und fuhr 1:23.595. Rund eine Stunde später wurden die superweichen Pneus auf den Ferrari montiert und Vettel unterbot seine eigene Zeit nochmals. Mit 1:22.852 Minuten setzte er die Bestzeit des finalen Testtages. Die absolute Bestzeit hat allerdings Kimi Räikkönen inne, der am Donnerstag die Linie bei 1:22.785 Minuten überquerte.

Mit 0,282 Sekunden Rückstand schob sich Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz auf Rang zwei. Der Spanier fuhr seine Rundenzeit auf ultraweichen Reifen und blieb damit eine halbe Sekunde vor Felipe Massa im Williams, der auf die superweiche Mischung setzte. Lewis Hamilton wurde auf Rang fünf bester Fahrer auf Medium-Reifen mit einer Zeit von 1:24.133 Minuten. Jenson Button schob sich bei seinem Versuch auf den ultraweichen Reifen auf Rang sieben - 1,862 Sekunden hinter der Bestzeit. Das Schlusslicht der Tabelle wurde Nico Rosberg. Der Mercedes-Mann setzte wie Hamilton auf Medium-Reifen und stoppte die Uhr bei 1:26.140 Minuten.

Pos Fahrer Team ZeitRundenReifen
1 Sebastian Vettel Ferrari 1:22.852 142Supersoft
2 Carlos Sainz Toro Rosso 1:23.134 133Ultrasoft
3Felipe MassaWilliams1:23.644129Supersoft
4 Sergio Perez Force India 1:23.721 60Supersoft
5 Lewis Hamilton Mercedes 1:24.133 69Medium
6 Daniel Ricciardo Red Bull 1:24.427123Soft
7 Jenson Button McLaren 1:24.714 121Ultrasoft
8 Jolyon Palmer Renault 1:24.859 90Supersoft
9 Marcus Ericsson Sauber 1:25.031 132Soft
10 Romain Grosjean Haas 1:25.255 66Soft
11 Esteban Gutierrez Haas 1:25.422 25Supersoft
12 Rio Haryanto Manor 1:25.899 58Ultrasoft
13 Nico Rosberg Mercedes 1:26.140 70Medium

Die Zwischenfälle: Lange Zeit sah es nach einem reibungslosen Finale aus, bis ausgerechnet das Muster an Zuverlässigkeit für Rot sorgte: Lewis Hamilton im Mercedes. Kurz vor der Mittagspause war von seinem F1 W07 auf Start/Ziel ein lauter Knall zu hören und kurz danach blieb der Silberpfeil in Kurve eins stehen. Grund war ein Transmissions-Problem. "Am Ende ist halt noch etwas gebrochen, aber es ist besser, wenn es jetzt passiert, als dann in Melbourne", blieb der Weltmeister tiefenentspannt.

Für die zweite Unterbrechung des Tages sorgte ebenfalls ein von Mercedes angetriebenes Auto: Force-India-Pilot Sergio Perez blieb in Kurve 11 mit seinem VJM09 liegen. Die Marshalls wollen vor der Bergung Rauch und Feuer erkannt haben. Die Strecke wurde für 15 Minuten gesperrt, da Bindemittel an der Unfallstelle verteilt werden musste.

Lewis Hamilton stellt am finalen Testtag seinen Mercedes in Kurve 1 ab, Foto: Sutton
Lewis Hamilton stellt am finalen Testtag seinen Mercedes in Kurve 1 ab, Foto: Sutton

Die weichen Reifen im Einsatz: Am finalen Testtag ließen die meisten Teams nochmal die Muskeln spielen und packten vermehrt die superweichen, oder sogar ultraweichen Reifenmischungen aus. Carlos Sainz fuhr seine Zeit für Rang zwei auf den ultraweichen Pneus, auch Jenson Button ließ das extrem weiche Gummi auf seinen McLaren montieren. Gleiches galt für Manor-Pilot Rio Haryanto. Lediglich Mercedes ließ sich nicht von der allgemeinen Euphorie anstecken. Wie an den vergangenen sieben Tagen blieb alles was rot oder violett ist in der Garage. Einige Konkurrenten hatten spekuliert, Mercedes würde am Finaltag doch noch die Karten auf den Tisch legen und die superweichen oder ultraweichen Pneus testen - Fehlanzeige. Die Silberpfeile passten die Streifen auf den Reifen der Autofarbe an und blieben auf Medium.

Rundenkönig: Diesen Titel schnappte sich am letzten Tag noch Vettel. Er drehte mit seinem Ferrari SF-16 H insgesamt 142 Kreise um den Circuit de Catalunya. Dahinter folgten Sainz und Sauber-Pilot Marcus Ericsson, die 133 repsektive 132 Runden absolvierten. McLaren kann mit 121 Runden von Jenson Button auf einen positiven Tag zurückblicken. Das Schlusslicht der Tabelle mit 25 Runden ist Haas-Mann Esteban Gutierrez, der allerdings auch nur eine Stunde Fahrzeit hatte.

Haas ändert Line-Up: Die zweite Testwoche lief bei Haas absolut nicht nach Plan. Während das Neueinsteiger-Team sich in der ersten Barcelona-Woche mit Bravour schlug und sogar bereits eine Rennsimulation hinlegte, lief in den vergangenen drei Tagen durch zahlreiche technische Probleme nichts mehr zusammen. Deshalb änderte das Team das Line-Up für Freitag. Während Romain Grosjean eigentlich den ganzen Tag im Auto hätte sitzen sollen, wurde er am Nachmittag durch Teamkollege Gutierrez ersetzt. Wirklich viel zusätzliche Fahrzeit bekam der Mexikaner aber nicht. Grosjean verließ das Auto eine Stunde nach der Mittagspause, Gutierrez wurde aber erst um kurz von 17 Uhr auf die Strecke geschickt. Die Bilanz: 25 Runden.

Große Probleme bei Manor: Rio Haryanto wurde die Ehre des letzten Wintertesttages zuteil. Viel hatte der Indonesier davon zuerst aber nicht. Manor arbeitete fast den gesamten Vormittag an einem mechanischen Problem. Erst kurz vor der Mittagspause reichte es zu zwei Installationsrunden für den Rookie. Den Nachmittag nutzte Manor dennoch mit Bravour. Haryanto kam noch auf kanpp 60 Runden.