McLarens Nachwuchstalent Stoffel Vandoorne legt ein Überbrückungsjahr in der japanischen Super Formula ein. Dies hat er auf seinem Twitter Account bestätigt. Völlig überraschend kommt dieser Schritt nicht. Schon lange kreisen Gerüchte darüber, dass Vandoorne für McLarens Motorenpartner Honda die kommende Saison bestreiten wird. "Ich bin glücklich, diese Saison in der Super Formula mit dem Docomo Team Dandelion Racing zu bestreiten", sagte Vandoorne.

In der GP2 hätte Vandoorne ohnehin keine weitere Saison bestreiten dürfen. Im Regelwerk der Nachwuchsserie ist ganz klar verankert, dass der amtierende Meister nicht wieder teilnehmen darf. Diese Regel soll verhindern, dass talentierte Jugendfahrer in der Meisterschaft versumpfen und einen Titel nach dem anderen einfahren.

Eine ähnliche Situation erlebte Jolyon Palmer, der 2014 in der GP2 zum Meistertitel fuhr. Auch er bekam für 2015 kein F1-Cockpit, doch anstatt in einer anderen Rennserie anzutreten, verschrieb sich der Brite dem Lotus-Team und bestritt nur einige Freitagstrainings, bevor er nach dem Weggang von Romain Grosjean Ende der Saison zum Stammpiloten für das kommende Jahr befördert wurde.

Alternativlösung trotz F1-Chance

Dabei hätte Vandoorne sogar ein Formel-1-Cockpit für 2016 bekommen können. Renault wollte den McLaren-Junior verpflichten. Doch McLaren wollte sein Nachwuchstalent nicht einfach in die Hände der Konkurrenz abgeben. So muss Vandoorne mindestens ein weiteres Jahr auf sein Debüt in der Königsklasse warten.

Doch unzufrieden ist Vandoorne nicht: "Die Super-Formula-Boliden haben eine großartige Kurvengeschwindigkeit. Ich denke, das ist eine Vorbereitung für 2017." Bei zwei F1-Rennen kann der Belgier dann jedoch nicht als Ersatzfahrer fungieren, da sich die Grand Prix von Monaco und Mexiko mit dem Rennkalender der Super Formula überschneiden.

McLarens Renndirektor Eric Boullier betonte, dass die Super Formula die präferierte Serie für Vandoorne war. "Es gibt zwei primäre Ziele für Stoffel: Er soll schnell werden und seine Fitness verbessern. Da die Super-Formula-Autos viel Grip haben, ist das eine gute Verbereitung", so Boullier. Es sei zudem besser Ersatzfahrer in der Formel 1 zu fahren und irgendwo zu fahren, als nur abzuwarten.