Bald ist es wieder so weit: Die Formel-1-Teams enthüllen ihre Boliden für die neue Saison. Für viele Beobachter bereits einer der spannendsten Momente des Jahres, schließlich wird die Frage beantwortet, was sich die Ingenieure in den letzten Monaten einfallen ließen - befindet sich gar eine revolutionäre Entwicklung darunter?

In der langen Geschichte der Königsklasse gab es zahlreiche wunderschöne Autos - Motorsport-Magazin.com stellt sie vor. Wie immer bei derartigen Aufzählungen sind diese subjektiv und es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Haben wir einen Boliden vergessen oder liegen eurer Meinung nach gar komplett daneben? Dann schreibt uns in den Kommentaren unter dem Artikel!

Die Klassiker

In den 50er-Jahren feierte Mercedes-Benz mit dem W196 große Erfolge. Juan Manuel Fangio kam 1954 und 1955 im Cockpit des Silberpfeils zu Weltmeisterehren.

Foto: Sutton
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Der stromlinienförmige Maserati 250F kam von 1954 bis 1958 zum Einsatz und bescherte Fangio einen weiteren Weltmeistertitel. Zunächst wurde der Wagen von einem V6-Motor angetrieben, ehe Maserati 1957 zu einem V12-Aggregat wechselte.

Foto: Sutton
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1959 schlug die große Stunde des Cooper T51. Jack Brabham wurde als erster Pilot mit einem Wagen, der von einem Heckmotor angetrieben wurde, Weltmeister. Bis 1963 kam der T51 in zahlreichen Konfigurationen zum Einsatz und wurde insgesamt von nicht weniger als 38 Piloten gefahren.

Foto: Sutton
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Der BRM P83 war zwar wunderschön, doch seinem unorthodoxen H16-Motor fehlte es an Standfestigkeit. Der Bolide wurde von der Automobilschmiede British Racing Motors 1966 und 1967 eingesetzt, aber weder Graham Hill noch Jackie Stewart glückte ein Sieg.

Foto: Sutton
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Von 1966 bis 1969 machte der Eagle T1G Formel-1-Rennstrecken unsicher. Die Erfolge hielten sich jedoch in Grenzen, den einzigen Sieg feierte Dan Gurney beim Großen Preis von Belgien.

Foto: Sutton
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Lotus

Zahlreiche wunderschöne Autos stammen aus dem Hause Lotus. Da wäre etwa der Lotus 49, der von 1967 bis 1970 zum Einsatz kam und Graham Hill sowie posthum Jochen Rindt zum Weltmeister machte. Der 49er war der letzte Lotus-Bolide, dessen Lackierung im traditionellen British Racing Green mit dem gelben Streifen erstrahlte. Bei Rindts Triumph 1970 war der Wagen bereits in den Farben Rot und Gold gehalten - Zigarettensponsor Gold Leaf sei Dank.

Foto: Sutton
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Der völlig umgebaute Nachfolger des 49ers war der Lotus 72. Er kam bis 1975 zum Einsatz und gewann drei Mal die Konstrukteurs-Wertung. Für viele Formel-1-Fans gilt die John Player Special-Lackierung als schönste der Geschichte.

Foto: Sutton
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Beim Entwurf des Lotus 79 kamen zum ersten Computertechnologie und Windkanal zum Einsatz. Mario Andretti krönte sich 1978 zum Weltmeister.

Foto: Phipps/Sutton
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Der 1988 eingesetzte nunmehr gelbe Lotus 100T konnte mit den Erfolgen seiner Vorgänger zwar nicht annähernd mithalten, optisch war er dennoch ein Hingucker.

Foto: Sutton
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Brabham und Wolf

Das Team des austro-kanadischen Geschäftsmann Walter Wolf startete 1977 mit dem Wolf WR1 durch. Jody Scheckter feierte drei Rennsiege.

Foto: Sutton
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Auf gerade einmal zwei magere WM-Pünktchen brachte es 1986 der Brabham BT55. Schön ist eben nicht immer schnell...

Foto: Sutton
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Ferrari

Der Ferrari 156F1 blieb nicht zuletzt wegen seines Haifischmauls in Erinnerung. 1961 gewann Phil Hill mit dem roten Renner die Weltmeisterschaft. Der 156F1 kam bis 1964 zum Einsatz.

Foto: Sutton
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Alain Prost und Nigel Mansell hatten 1990 die Ehre, im Ferrari 641, dem vielleicht schönsten Boliden der Scuderia, Platz zu nehmen. Der Wagen war gleichermaßen elegant wie muskulös, nur der Weltmeistertitel fehlte zur Perfektion.

Foto: Sutton
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1995 setzte die Scuderia auf den Ferrari 412T2. Mit nur einem Saisonsieg bleiben Gerhard Berger und Jean Alesi aber klar hinter den Erwartungen zurück. Nach den tödlichen Unfällen der Vorsaison wurde der Wagen gemäß des neuen Reglements gebaut, was die Gestalt der Formel-1-Boliden markant veränderte.

Foto: Sutton
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15 Siege, 11 Pole Positions und 15 schnellste Runden - die Bilanz des Ferrari F2002 liest sich mehr als nur beeindruckend. Dazu sah Michael Schumachers Weltmeisterbolide auch noch hinreißend gut aus.

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McLaren

Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre dominierte McLaren die Formel 1 nach Belieben. Der von einem Honda-Triebwerk befeuerte MP4/5 feierte 1989 und 1990 insgesamt 16 Rennsiege und bescherte Alain Prost und Ayrton Senna je einen WM-Titel. Ebenfalls in guter Erinnerung blieb die rot-weiße Marlboro-Lackierung.

Foto: Sutton
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1997 präsentierte sich McLaren nach dem Ende der Partnerschaft mit Marlboro in neuem Gewand und im Heck des MP4-12 steckte ein Mercedes-Motor. Mit dem nunmehr grauen Boliden feierten Mika Häkkinen und Teamkollege David Coulthard insgesamt drei Siege.

Foto: Sutton
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Ein Jahr darauf gelang Adrian Newey mit dem MP4-13 der große Wurf. Mika Häkkinen holte den ersten seiner beiden Weltmeistertitel und das britische Traditionsteam gewann die Konstrukteurswertung.

Foto: Sutton
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2004 setzte McLaren auf den eleganten MP4-19. Der von Newey ersonnene Bolide blieb allerdings weit hinter den Erwartungen zurück und holte nur einen Sieg.

Foto: Sutton
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Als 2012 die unschöne Stufennase eingeführt wurde, widersetzte sich McLaren mit dem MP4-27 als einziges Team diesem Trend und vertraute auf eine glatte Front. Alleine schon deswegen darf der Wagen in dieser Aufstellung nicht fehlen.

Foto: Sutton
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Williams

Bevor Adrian Newey bei McLaren anheuerte, baute er bereits für Williams erfolgreiche Formel-1-Autos. Mit dem FW14 holte Nigel Mansell 1992 die Weltmeisterschaft und gewann nicht weniger als neun Saisonrennen. Der FW14 kam bereits in der Vorsaison zum Einsatz errang den zweiten Platz bei den Konstrukteuren.

Foto: Sutton
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Auch der Williams FW18 trug die wunderschöne dunkelblaue Lackierung. Der Wagen war aber nicht nur hübsch, sondern auch schnell, wie Damon Hills WM-Titel 1996 zeigte.

Foto: Sutton
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Jordan, Stewart und Jaguar

1991 tauchte mit Jordan Grand Prix ein neues Team in der Formel 1 auf. Michael Schumacher fuhr mit dem Jordan 191 sein erstes Rennen und für viele Fans gilt der Wagen nicht zuletzt wegen seiner Lackierung in den Farben von Sponsor 7up als einer der schönsten der modernen Formel 1.

Foto: Sutton
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Sieben Jahre später war derJordan EJ11 gelb und sah aus wie eine Hornisse. Eine spektakuläre Lackierung, an die man sich gerne erinnert.

Foto: Sutton
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Von 1997 bis 1999 versuchte sich Dreifachweltmeister Jackie Stewart mit seinem eigenen Team in der Königsklasse. Stets zierte die Boliden (hier im Bild der SF01) ein Tartan-Muster, das an Stewarts schottische Herkunft erinnerte.

Foto: Sutton
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Stewart Grand Prix wurde in weiterer Folge von Jaguar übernommen, womit das British Racing Green, wie hier auf dem Jaguar R4, in die Formel 1 zurückkehrte.

Foto: Sutton
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Renault, Brawn und Virgin

Nach dem Gewinn des Weltmeistertitels mit Fernando Alonso in der Saison 2005, musste Renault den Boliden weiterentwickeln und schuf den mit unzähligen Flügelchen ausgestatteten Renault R26. Der Spanier wurde erneut Champion und Renault triumphierte bei den Konstrukteuren.

Foto: Sutton
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Obwohl kaum Sponsoren auf dem Brawn BGP01 vertreten waren, war der Wagen 2009 das Maß der Dinge - dem revolutionären Doppeldiffusor sei Dank. Jenson Button gewann mit dem schmucken Boliden völlig überraschend den WM-Titel.

Foto: Brawn GP
Foto: Brawn GP

2010 stellten sich drei neue Teams der Herausforderung Formel 1. Zwar waren sie alles andere als schnell, doch der Virgin VR-01 bot mit seinem langen Radstand immerhin etwas fürs Auge.

Foto: Virgin Racing
Foto: Virgin Racing