Egal, ob der Zwischenfall beim Großen Preis von Belgien 2014, als Nico Rosberg im Zweikampf Lewis Hamilton den Hinterreifen aufschlitzte oder zuletzt beim Rennen in Austin, als der Brite seinen Teamkollegen am Start von der Strecke drängte: Das Verhältnis zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten ist unterkühlt. Von ihrer Freundschaft aus gemeinsamen Kart-Zeiten ist nicht viel übrig geblieben.

Noch nie Freunde gewesen

Von einer Freundschaft sei eh nie die Rede gewesen, ob nun in frühen Jahren oder jetzt als Teamkollegen. "Wir waren Freunde, als wir noch Kinder waren und das war's. Es ist nicht so, als wären wir zuletzt eng befreundet gewesen", sagte der Brite gegenüber Autosport. "Die Medien versuchen, unsere Beziehung aufzubauschen als sei es Freundschaft gewesen. Mehr als es war."

"Aber Nico hat seinen Freundeskreis und ich habe meinen", so Hamilton weiter. "Wir gehen nicht gemeinsam zu Abendessen, wir wollen nicht zusammen feiern, ins Kino gehen oder gemeinsam abhängen. Wir sind verbitterte Konkurrenten und letztlich will er mich schlagen und ich ihn." Eine Hoffnung auf Besserung gibt es dennoch, behauptet Hamilton zumindest. "Wenn wir eines Tages zurücktreten, bin ich mir sicher, dass wir uns zurücklehnen und über diesen ganzen Scheiß, der geschehen ist, lachen werden."

Hoffnungsschimmer: Rente

Und einen Blick in die Kristallkugel wagt der dreifache Weltmeister auch noch. "Wir werden entspannen, unsere Kinder werden gemeinsam spielen und der ganze Scheiß. Aber jetzt im Moment sind wir nicht dort und es gibt auch keinen Grund dazu", so Hamilton. Doch eine Zusammenarbeit ist unumgänglich, um Mercedes weiterhin an der Spitze des Feldes zu halten. "Wie in anderem Sport auch, ist die Konkurrenz unerbittlich. Schaut euch mal Serena Williams an. Wenn sie um Titel kämpft, dann ist diejenige, gegen die sie antritt, nicht ihre beste Freundin."

Spa-Crash verhängnisvoll, Foto: Sutton
Spa-Crash verhängnisvoll, Foto: Sutton

Doch im Gegensatz zu Tennis steht in der Formel 1 immer ein Team hinter dem Fahrer, das über Erfolg oder Misserfolg mit bestimmt. "In der Formel 1 sind wir Teamkollegen mit der Priorität, die Konstrukteursmeisterschaft zu gewinnen. Da arbeiten wir zusammen", so Hamilton. "Wenn Nico ein Rennen gewinnt, dann muss ich ihn dabei unterstützen - und andersrum. Und was wir tun - das Auto und das Team nach vorne zu pushen - ist hoffentlich auch für sie inspirierend und motivierend. Das ist unser Ziel."

Und eine klare Ansage folgt zum Schluss: "Natürlich fahren wir schon seit einer langen, langen Zeit gegeneinander. Genauer gesagt, seit wir 13 sind. Wir hatten damals großartige Momente und die hatten wir auch jetzt. Aber für den Rest unserer Formel 1-Karrieren werden wir erbitterte Gegner sein."