Pastor Maldonado machte seinem wenig schmeichelhaften Spitznamen "Crashtor" beim Großen Preis von Brasilien wieder einmal alle Ehre. Der Lotus-Pilot versuchte im Senna-S Marcus Ericsson zu überholen, kollidierte dabei jedoch mit dem Schweden und drehte ihn, was in weiterer Folge einen Not-Stopp nach sich zog, um etwaige Schäden zu überprüfen.

Maldonado wurde von den Stewards mit einer Zeitstrafe in Höhe von fünf Sekunden belegt, zudem bekam er einen Strafpunkt aufgebrummt. Der Venezolaner hält nun bei deren sechs und damit dem halben Pensum, das eine Rennsperre nach sich zieht. Dazu wird es allerdings kaum kommen, da die Punkte nur zwölf Monate auf der Superlizenz verbleiben und er drei von ihnen im Frühjahr dieses Jahres beim Malaysia GP wegen zu hohem Tempo hinter dem Safety Car sammelte. Sie werden also bald wieder gestrichen.

Kaltenborn: Maldonado nervt!

Im Lager von Sauber nahm man Maldonados Bestrafung zwar zur Kenntnis, die Stimmung aufhellen konnte sie jedoch keineswegs. "Marcus war klar vorne, er ist ihm buchstäblich reingefahren", ärgerte sich Teamchefin Monisha Kaltenborn bei Autosport über Maldonados ungestüme Attacke. "Was soll man sagen? Es war nicht das erste Mal, dass er in einen solchen Zwischenfall verwickelt ist. Es ist sehr, sehr nervig, dass es wieder einmal er ist", schüttelte die Österreicherin den Kopf.

Während Maldonado als Zehnter - dank Felipe Massas nachträglicher Disqualifikation - einen Punkt machte, ging Ericsson leer aus und überquerte die Ziellinie nur an der 16. Position. "Marcus fuhr gut, nachdem er sich von einem Fehler am Start erholte, als er zu weit geworden ist, und dann tauchte Maldonado auf der Innenseite auf und räumte ihn ab", ärgerte sich Kaltenborn über den Vorfall. "Das ist sehr frustrierend."

Pastor Maldonado ist für seine ungestümen Überholmanöver berühmt-berüchtigt, Foto: Sutton
Pastor Maldonado ist für seine ungestümen Überholmanöver berühmt-berüchtigt, Foto: Sutton

Maldonado versteht Strafe nicht

Ganz und gar nicht mit der Strafe einverstanden war hingegen Maldonado, der die Situation keineswegs so dramatisch wie Kaltenborn sah. "Ich wollte innen vorbei, war komplett auf dem Randstein und er hat keinen Platz gelassen. Ich habe schon Schlimmeres gesehen, das nicht bestraft wurde", meinte er. Und auch Lotus-Technikchef Alan Permane konnte die Entscheidung der Rennleitung nicht so recht nachvollziehen: "Ericsson hätte ein bisschen mehr Platz lassen können. Sie haben sich einfach berührt."