Es war ein steiniger Weg für Mercedes seit dem F1-Wiedereinstieg als Werksteam. Es dauerte satte vierzig Rennen, ehe Nico Rosberg den ersten Sieg für die Silberpfeile einfahren konnte. Von Rang fünf in der Konstrukteursmeisterschaft im selben Jahr verbesserte sich das Team im Folgejahr auf den zweiten Platz.

2014 und 2015 folgten zwei sehr starke Jahre in denen Mercedes beinahe nach belieben dominierte. In bislang 37 Rennen siegte das Fahrerduo Hamilton/Rosberg 31 Mal. Während die Konkurrenz bereits nach neuen Motoren schreit, weil es ja nicht mehr spannend ist, erklärt Toto Wolff, dass gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, an dem sich alles ausgleichen wird und betont, dass sich bei einem Neuanfang zudem alles wiederholen könnte.

Ein weiterer Punkt gegen einen erneuten Wechsel des Motorenreglements seien die erneuten Kosten, die ja eigentlich gesenkt werden sollten. "Bei einem neuen Reglement müssten wir neue Investitionen in den Motor tätigen. Wir erachten es nicht als sinnvoll, einen Motor über drei Jahre zu entwickeln und dann ein neues Konzept zu starten", sagte Wolff der FAZ. Zudem sei die Hybridtechnologie serienrelevant.

Mercedes war in dieser Saison wieder relativ dominant, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes war in dieser Saison wieder relativ dominant, Foto: Mercedes-Benz

Bezüglich des Alternativmotors macht sich der Mercedes-Teamchef keine Sorgen: "Das hat es vor dreißig oder vierzig Jahren mit Turbo und Saugmotoren gegeben und es hat nicht funktioniert. Daraus wurden Konsequenzen gezogen." Selbst mit einer Balance of Performance hätte immer noch jemand die Macht zu entscheiden wer schnell ist und wer nicht. "Meine persönliche Meinung ist, dass zwei unterschiedliche Antriebskonzepte nicht funktionieren können", betont Wolff deshalb.

Ein Problem sieht er darin, dass die Wahrnehmung der Formel 1 aufgrund der Diskussionen um Lautstärke, Komplexität und niedrigen Geschwindigkeiten nicht mehr so ist, wie sie mal war. "Wir sind in Mexiko 364 km/h gefahren. Wir sind die Schnellsten. Keine andere Serie ist so schnell, nicht mal in Le Mans, mit einer zwei Kilometer langen Gerade. Doch das kommt nicht wirklich bei den Fans an", erklärt Wolff.

Zwar gab er auch zu, dass die Gefahr abgenommen habe, weil die Sicherheit zugenommen hat. "Das ist gut für die Piloten", so der Mercedes-Teamchef. Er stellt jedoch in Aussicht, dass die technologische Entwicklung weitergeht und die Motoren bald wieder 1000 PS haben werden.