Der Freitag verlief in Brasilien für McLaren einmal mehr enttäuschend. Während Jenson Button in den beiden Trainingssessions auf die Plätze 13 und 16 kam, wurde Fernando Alonso 16. und 18., wobei er am Nachmittag seinen rauchenden Boliden sogar mitten auf der Strecke abstellen musste. Die anschließenden Aussagen deuteten an, dass der Brite mit den Gedanken noch eher in dieser Saison und bei den beiden ausstehenden Rennen ist, während Alonso bereits das Jahr 2016 fokussiert.

Fernando Alonsos Auto wird abgeschleppt, Foto: Sutton
Fernando Alonsos Auto wird abgeschleppt, Foto: Sutton

"Es gibt eine Menge Arbeit heute. Wir hatten wenig Grip. Wir sind weit entfernt davon, perfekt zu sein. Hoffentlich können wir für morgen noch eine bessere Balance finden", fasste Button seinen Arbeitstag zusammen. Seinen Teamkollegen beschäftigte zunächst das vorzeitige Aus. "Es war ein Motorproblem. Sie schauen es sich gerade an. Wir haben den Motor gewechselt. Wir haben den von Mexiko genommen, der nicht so schlecht war. Für morgen sollte es ok sein", bilanzierte ein hörbar frustrierter Alonso.

Genervt reagierte der Spanier, als es um die Szene ging, in der er nach seinem Ausfall am Fahrbahnrand auf das Taxi zur Box wartete. "Ich bin es leid, immer auf dieses Bild angesprochen zu werden, wenn ich das Auto abgestellt habe. Wir lernen viel", sagte er. Es sei richtig, dass er eine frustrierende Saison erlebe, aber Zweiter oder Dritter zu werden sei sicher noch ärgerlicher, wenn man dem Champion bei der Siegerehrung zusehen müsse. "Das sind auch komische Bilder", so der Weltmeister von 2005 und 2006.

Die Antworten auf die Frage nach dem Rennen am Sonntag zeigte dann klar die individuelle Ausrichtung der beiden Piloten. "Es gibt die Möglichkeit, dass es regnen wird. Hoffentlich regnet es ein bißchen, das gäbe uns eine Chance", meinte Button. Er glaubt nicht, dass der Reifenverschleiß so hoch sein wird wie erwartet. Alonso ist mit den Gedanken dagegen schon voll in der Saison 2016 und sieht die nächsten beiden Rennen als reine Möglichkeit der Fehlerbehebung. "Mein Kopf ist im nächsten Jahr. Ich hoffe, dass ich alle Probleme hier und in Abu Dhabi habe, aber keine mehr nächstes Jahr. Es ist ein schwieriger Lernprozess, manchmal schmerzlich, aber der einzige Weg, aus den Fehlern zu lernen", erklärte er.