Die Geschichte der Formel-1-Rennen in den USA ist wechselhaft. Das zeigt alleine schon die hohe Zahl verschiedener Austragungsorte. So richtig ins Herz geschlossen haben die - an sich motorsportverrückten - US-Amerikaner die Königsklasse bislang noch nicht. Unter Fahrern, Funktionären und Journalisten wird daher in Austin heftig diskutiert, wie man die F1 im Land attraktiver machen könnte.

Manor-Pilot Alexander Rossi, selbst US-Amerikaner, erinnerte am Donnerstag daran, dass seinen Landsleuten der Action-Faktor besonders wichtig sei, der der Formel 1 derzeit öfter abgesprochen wird. "Darüber hinaus sind es die Zugangsmöglichkeiten. Motorsport ist etwas, in das man nur schwer hineinkommt. Außerdem sollten wir in weitere Teile der USA expandieren", forderte er. Dann werde man auch eine breitere Masse erreichen.

Hamilton wird nachdenklich beim Thema Zugangsmöglichkeiten

Auch Lewis Hamilton nannte den Nachahmungs-Wunsch, der im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sehr groß sei. "Sie sind verrückt nach der NBA und der NFL und das sind Sportarten, wo Du einfach losgehst und Dir das Equipment kaufst und dann auf der Straße spielst", so der Brite. Möglicherweise solle sich die Formel 1 mehr mit dem Football oder anderen Sportarten verbünden, um Fuß zu fassen. "Ich habe noch nie einen US-amerikanischen Basketballer bei einem unserer Rennen gesehen. Vielleicht würde uns das Aufmerksamkeit bringen", sinnierte er.

Hamilton berichtete, dass er am Tag zuvor mit zwei dunkelhäutigen Jungs Kart gefahren sei. Es war demnach das erste Mal, dass er jemals mit einem farbigen Kind über eine solche Bahn raste. "Es war, als würde ich mir selbst zusehen. Es war irgendwie lustig. Es war gut. Kart ist offen für jedermann", sagte ein nachdenklich wirkender Weltmeister.