Sauber kämpft derzeit an allen Fronten – auf der Strecke und vor allem hinter den Kulissen der Formel 1. Nun äußerte sich Teamchefin Monisha Kaltenborn zu Niki Laudas Vorwürfen im Zuge der eingereichten Beschwerde vor der Europäischen Kommission. Der Österreicher hatte dem Rennstall kürzlich unter anderem Unfähigkeit unterstellt und war auch mit Kaltenborn selbst hart ins Gericht gegangen. Das wollte sie am Rande des US Grand Prix nicht auf sich sitzen lassen.

Zwar nehme sie Laudas Aussagen nicht persönlich, doch in einer Presserunde am Donnerstag sagte Kaltenborn: "Wenn Herr Lauda sich dazu so äußern möchte, liegt das wohl daran, dass er sich nicht dafür interessiert, oder dass er die Sache nicht ganz verstanden hat. Es ist auch für mich verwundernd, dass so ein Weltkonzern wie Daimler es bei einer so exponierten Person zulässt, dass so falsche und unbedarfte Aussagen gemacht werden."

Nicht Jeder wird im Alter weise

Lauda hatte Saubers Vorgehen zuletzt in der Schweizer Handelszeitung als sehr speziell bezeichnet. Er verstehe den Sinn nicht, plötzlich gegen geschlossene Abkommen vorzugehen. Kaltenborn nun dazu: "Er müsste es besser wissen. Er hatte das Thema ja schon einmal mit seinen Airlines. Insofern hat er da eine Erfahrung voraus. Er hat ja auch grundsätzlich aufgrund seines Alters mehr Erfahrung als ich in diesen Dingen. Aber nicht jeder wird im Alter weise."

Lauda hatte sich – in einem Rundumschlag, wie es Kaltenborn formulierte – unter anderem über die Herangehensweise der Sauber-Chefin in der Formel 1 echauffiert. "Sie hat ihre ganz eigene Art, das Team zu führen", urteilte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende über Kaltenborn. "Da gab es aus meiner Sicht schon einige Ungereimtheiten, die hart an der Grenze waren. Wenn Fahrer bezahlt haben und dann nicht fahren können oder Autos vor dem Grand Prix beschlagnahmt werden, dann ist das halt blöd."