Mit unterlegenem Material kämpft sich das Manor Marussia Team durch die Wochenenden. Stets auf den letzten Plätzen beheimatet, durfte sich das Team bislang aber über eine relativ geringe Ausfallquote freuen. In Monza werden die Unterschiede wieder besonders zu Tage treten. Das Team fährt noch immer mit dem 2014er-Ferrari-Motor, etwa 30 km/h bedeutet das an Rückstand allein in Sachen Topspeed.

Eine Umrüstung auf das aktuelle - und deutlich stärkere - Aggregat war nicht möglich. Denn auch das Auto wurde bis auf die Front bereits im vergangenen Jahr eingesetzt. "Es ist schlicht unmöglich, den neuen Ferrari-Motor in dieses Auto zu bekommen", gibt Teamchef John Booth nüchtern zu. Gegenüber der russischen Zeitung Championat erklärt er, dass man sich zwar überlegt habe, dass Auto signifikant umzugestalten, sich dann aber entschlossen habe, die Konzentration auf 2016 zu legen. "Und wir glauben, dass das die richtige Entscheidung war", so Booth.

Mit dem alten Ferrari-Motor ist Manor Marussia nicht konkurrenzfähig, Foto: Sutton
Mit dem alten Ferrari-Motor ist Manor Marussia nicht konkurrenzfähig, Foto: Sutton

Neues Auto, neuer Motor - eigentlich sieht es für 2016 toll aus. Doch mit dem Debüt des Haas-Teams könnte sich für Manor ein Problem ergeben. Denn Ferrari unterstützt das amerikanische Team intensiv, liefert neben dem Motor noch viele weitere Komponenten. Für Manor besteht die Gefahr, Kunde zweiter Klasse zu werden.

Daher machen schon länger Gerüchte die Runde, Honda könnte der neue Partner werden. Die Japaner würden gerne ein zweites Team ausstatten, auch um schneller weiterentwickeln zu können. Aktuell besteht zwischen der Honda-Power Unit und dem alten Ferrari-Motor kein allzu großer Unterschied.

Honda eine interessante Option für Manor

Booth lobt Honda dennoch als wichtigen Bestandteil der Formel 1. "Honda ist ein fantastisches Unternehmen mit einer großartigen Geschichte in der Formel 1. Und ich bin mir sicher, dass es früher oder später besser läuft", so Booth. Aktuell jedoch gebe es keine Gespräche. "Aber ich kann nicht sagen, dass diese Möglichkeit für immer ausgeschlossen ist", fügt er an.

Ob mit Ferrari- oder Honda-Motoren: Dass sein Team im kommenden Jahr dabei ist, davon ist Booth überzeugt. "Ja. Ich glaube, wir haben einen guten Business-Plan. Wir geben nicht mehr aus, als wir haben - was, wenn es passiert, äußerst ungewöhnlich ist für die Formel 1", stellt er fest.