Ziemlich überrascht blickte die versammelte Formel-1-Welt am Rennsonntag in Ungarn vergangenes Wochenende drein. Obwohl die Temperaturen abgekühlt hatten, dominierte Ferrari den Grand Prix. Nicht einmal Mercedes konnte nach dem verpatzten Start den roten Autos folgen. Nico Rosberg musste abreißen lassen, Lewis Hamilton fuhr nach seinem Fehler ohnehin im Nirgendwo.

Noch schlechter, aber wegen des Streckenlayouts ein Stück weit erwartet, lief es bei einem anderen Top-Team: Williams. "Wenn du dir die Pace von allen am Freitag anschaust und dann vom Sonntag, sind wir ein Ausreißer in die eine Richtung und sie (Ferrari) in die andere Richtung", sagt Williams' Rob Smedley. Der Performance-Chef will zudem die Ursache für die schlechte Mercedes-Pace am Rennsonntag ergründet haben.

"Was die Reifen angeht, konnte man klar beobachten, dass sie (Ferrari) zu fast jedem Zeitpunkt im Rennen schneller waren als Mercedes. Im Qualifying war das nicht der Fall. Nicht, dass es mildernde Umstände wären, aber die Reifen sind nicht einfach zu verstehen. Mercedes hat sie (in Ungarn) nicht verstanden", zitiert Autosport Smedley. Ganz besonders galt das für Nico Rosberg, dessen Reifenprobleme sich nur allzu deutlich beim zweiten Boxenstopp offenbarten.

Hat Williams' Rob Smedley Mercedes' Problem entdeckt?, Foto: Sutton
Hat Williams' Rob Smedley Mercedes' Problem entdeckt?, Foto: Sutton

Wolff: Die Bedingungen waren es nicht

Zusätzlich stützen die Vermutungen Smedleys Äußerungen von Toto Wolff nach dem Rennen am Sonntag. Der Mercedes-Teamchef hatte erklärt, die überraschende Ferrari-Pace könne nicht nur daran gelegen haben, dass die Scuderia besser mit den Bediungungen zurecht gekommen sei. "Du kannst es nicht vereinfachen, indem du sagst, dass sie besser unter heißen Bedingungen sind und wir unter kühleren", sagte Wolff. Immerhin war es am Sonntag sogar kühler als an den vorangegangenen Tagen, wo Ferrari noch abgeschlagen hinter Mercedes lag.

"Wir haben mit Nicos Auto Probleme gehabt, er konnte nicht wirklich die Pace halten, aber Lewis hatte eine gute Pace. Es war ein besonderer Kurs. Wir waren in Sachen reiner Pace mit einem Auto nicht schnell genug und müssen analysieren, warum", sagt Wolff.