Halbzeit in der Formel 1, und somit Startschuss für die "Silly Season". Vier Wochen sind es bis zum Belgien Grand Prix am 23. August. Aber nicht nur die Piloten verabschieden sich in dieser Zeit in die Sommerpause, auch in den Fabriken wird die Arbeit niedergelegt - und das nicht freiwillig, sondern nach Vorschrift, wie Paddy Lowe erklärt.

Urlaub nach Plan

Der technische Direktor bei Mercedes verabschiedet sich in der kommenden Woche ebenfalls in den wohlverdienten Urlaub, aber nicht nur er, sondern das gesamte Team in Brackley. "Zwei Wochen gehen wir alle auf Pause, das ist so vorgeschrieben", so Lowe. "Wir machen in dieser Zeit die Fabrik zu", erzählt der 53-Jährige.

Dieser Abstand zur Arbeit sei extrem wichtig. "Die Formel 1 hat die Gewohnheit Workaholics anzuziehen", weiß der Brite. Im Gegensatz zu früher, gibt es heutzutage im F1-Kalender kaum noch Pausen. "Es läuft mittlerweile alles nonstop. Nun zwei Wochen zu haben, wo auch alle Kontrahenten pausieren müssen, und man somit nichts verpasst, ist sehr gut und wichtig", schätzt der Brite diese Vorgabe.

Wobei nicht alle Mitarbeiter bei Mercedes in den kommenden Wochen pausieren werden. "Departments wie Finance oder Marketing müssen nicht schließen", erklärt Lowe. "Aber an der Entwicklung des Autos zu arbeiten, ist in dieser Zeit nicht erlaubt."

Selbst im Uralub immer in Kontakt: Wolff und Lowe, Foto: Sutton
Selbst im Uralub immer in Kontakt: Wolff und Lowe, Foto: Sutton

Ein Anruf von Toto

Wichtig ist dieser Break vom Motorsport in vielerlei Hinsicht. "Eine richtige Pause zu haben, abschalten zu können und Zeit mit der Familie zu verbringen - das ist wirklich eine gute Sache", weiß der technische Direktor. "Ich liebe meine Arbeit und gebe immer 110 Prozent, aber wenn ich mal frei habe genieße ich das auch", erzählt der Brite. "Und nutze diese Zeit um Energie aufzutanken und über Dinge nachdenken zu können - das ist kostbare Zeit."

Hin und wieder wird der Brite jedoch trotzdem an die Arbeit denken müssen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat seinen Anruf bei Kollege Paddy Lowe bereits angekündigt. "Ich werde in der Pause mit meinen Kindern und meiner Frau nach Italien fahren, mich dort an den Strand legen, nach zwei Tagen wohl langweilen. Dann wird es Zeit Paddy anzurufen", scherzt Wolff über seine Urlaubspläne.