Romain Grosjean ist in Ungarn die kleine Sensation gelungen. Der Lotus-Pilot stellte entgegen aller - und vor allem seiner eigenen - Erwartungen den Boliden im Qualifying auf Platz zehn und wird damit aus der fünften Reihe das Rennen beginnen. "Wenn alles perfekt gelaufen wäre, hätte es sogar Platz neun werden können. Nach dem Einzug in Q3 sind trotz Rang zehn aber keine Wünsche offen", strahlte Grosjean am Samstag.

Im Qualifying hieß es allerdings mehrfach zittern. In Q1 hatte der Lotus-Pilot mit auffrischendem Wind zu kämpfen und konnte erst in Q2 seine volle Leistung abrufen. "Ich machte wirklich Druck, um alles zusammenzubekommen - es war eine fantastische Runde", so Grosjean weiter. Dennoch musste er als Zehnter bis zur letzten Sekunde der Session um den Einzug in Q3 bangen und ließ Nico Hülkenberg im Force India nur 0,021 Sekunden hinter sich.

Romain Grosjean überraschte in Ungarn, Foto: Sutton
Romain Grosjean überraschte in Ungarn, Foto: Sutton

Rennpace einfach schlecht

Die Freude des Franzosen ist allerdings getrübt, denn auch in Ungarn greift der altbekannte Spruch: Punkte gibt es im Rennen. Genau in dieser Beziehung lief es für Grosjean am Freitag während der Longruns alles andere als perfekt. Angesprochen auf seine Rennpace fand er klare Worte: "Shit. Wir haben von gestern auf heute noch eine Menge Änderungen vorgenommen. Ich hatte gestern wirklich zu kämpfen und zerstörte komplett meine Hinterreifen ab der dritten Runde", machte Grosjean keine Umschweife zur schwierigen Situation in Ungarn.

Der große Haken: Lotus ist für die Probleme im Qualifying bekannt, dreht in der Regel im Rennen aber auf und zeigt konstante Leistungen. Nun hofft der Lotus-Pilot in Ungarn auf eine Umkehr der Ereignisse. "Gestern war unsere Rennpace absolut schlecht. Morgen wartet noch einiges an Arbeit im Auto, aber mit dem Setup haben wir einen Schritt in die richtige Richtung geschafft und es sollte deutlich besser werden."

Der verflixte zehnte Platz

Um eine Verbesserung zu erreichen, kommt es zunächst auf einen guten Start an - keine einfache Aufgabe für den Franzosen. "Platz zehn ist durch die neuen Regeln eigentlich der schlechteste Startplatz. Der Fahrer hinter mir hat frische Reifen und steht auf der sauberen Seite der Startaufstellung", haderte Grosjean.

Diese negativen Aspekte hätte Teamkollege Pastor Maldonado sicher gerne in Kauf genommen. Der Venezolaner startet von Position 14 in den Großen Preis von Ungarn. "Wir hatten das Potenzial für Q3, die Pace war schon von Beginn an da", beklagte sich der Lotus-Mann, der sich in Q1 auf Platz sieben gesetzt hatte.

Pastor Maldonado haderte mit dem Qualifying, Foto: Sutton
Pastor Maldonado haderte mit dem Qualifying, Foto: Sutton

In der folgenden Session fehlte seiner Meinung nach allerdings der nötige Fortschritt und zudem kam ihm die Rot-Unterbrechung durch Fernando Alonso in die Quere. Auf seiner finalen Runde blockierten schließlich die Räder und die Runde war dahin. "Ich denke nicht, dass diese Position unsere Leistung widerspiegelt. Wir werden sehen, wie es morgen läuft, denn die Rennpace ist da - das haben wir in Q1 gezeigt. Das Potenzial ist vorhanden und wir müssen nun alles zusammenbekommen, ein gutes Rennen fahren und Punkte sammeln."