Der erste Tag beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone stand klar im Zeichen des Duells Rot gegen Silber, Ferrari gegen Mercedes. Die beiden Bestzeiten gingen jedoch jeweils an das amtierende Weltmeisterteam.

Die Platzierungen: Bereits im ersten Training am Vormittag unterboten beide Mercedes-Piloten die schnellste Rundenzeit des 2014er Silverstone-Wochenendes. Vor einem Jahr wurde diese in 1:34.508 Minuten im 2. Training erzielt. Heute war die schnellste Zeit der zweiten Session eine 1:34.155 Minuten – gefahren von Nico Rosberg. Er setzte sich um 0,347 Sekunden gegen Kimi Räikkönen auf Platz zwei durch. Sebastian Vettel belegte zwei Hundertstel dahinter Platz drei – noch vor Lokalmatador Lewis Hamilton. Dem Champion fehlte eine knappe halbe Sekunde auf die Bestzeit seines Teamkollegen. Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo komplettierten die Top-6.

Die Zwischenfälle: Romain Grosjean sorgte für die erste rote Flagge des Rennwochenendes. Der Lotus-Pilot kam in der letzten Kurve von der Strecke ab und blieb im Kiesbett stecken. Für Grosjean war dies doppelt ärgerlich, da er im ersten Training zuschauen musste, als Testfahrer Jolyon Palmer in seinem E23 saß. Der Franzose kam seiner Crew jedoch zur Hilfe und griff nach der Rückkehr seines verdreckten Lotus selbst zum Putzlappen, um es zu säubern!

Nur wenige Minuten später erwischte es an der gleichen Stelle auch Fernando Alonso. Im Gegensatz zu Grosjean gelang es dem Spanier jedoch, durch das tiefe Kiesbett zu pflügen und nach der Offroad-Einlage weiterzufahren. Halb im Kiesbett, halb auf der Strecke strandete in den letzten 20 Minuten des Trainings der Manor-Bolide von Roberto Merhi. Dies führte zur zweiten roten Flagge des Trainings. Merhi konnte sich jedoch von alleine aus der Lage befreien und zurück an die Box fahren.

Das 1. Training: Der Vormittag stand ganz klar im Zeichen der Silberpfeile. Dafür waren aber nicht nur die beiden schnellsten Rundenzeiten für Nico Rosberg und Lewis Hamilton verantwortlich. So sorgte der Brite auch mit einem Dreher und einigen Ausflügen neben die Strecke für Aufsehen. Rosberg erwischte es noch schlimmer: er hatte einen Hydraulikdefekt im Getriebe zu verzeichnen und musste einen Großteil des Trainings zusehen. Kurz vor Ende konnte er jedoch noch einmal auf die Bahn gehen und fuhr prompt die Bestzeit.

Die Analyse: So überlegen Mercedes am Vormittag war, so viel knapper ging es am Nachmittag zu. Ein endgültiges Bild werden wir nicht vor dem Qualifying sehen. Dennoch scheint Ferrari klar der erste Verfolger der Silbernen zu sein. Williams arbeitet am Freitag zwar normalerweise vor allem am Renntrimm, doch der Abstand zur Spitze erscheint im Moment noch zu groß. Dr. Helmut Marko prophezeite Red Bull hingegen, einen Kampf gegen Williams.