Am Rande des Monaco GP hat die European Alcohol Policy Alliance (Eurocare) ihrer Forderung nach einem Verbot von Alkoholwerbung und -sponsoring vom vergangenen November erneut und vehement Nachdruck verliehen. "Alkoholsponsoring im Motorsport sendet gemischte Botschaften über Autofahren unter Alkoholeinfluss und Straßensicherheit", sagte Mariann Skar, Generalsekretärin bei Eurocare. "Daraus ergibt sich ein Widerspruch mit den gegenwärtigen EU Richtlinien bezüglich Alkoholwerbung."

Die Reaktion der FIA folgte wenige Tage später. "Alkoholwerbung in der Formel 1 hat nichts mit der FIA zu tun", sagte Jean Todt. "Sie ist an das jeweilige Austragungsland gebunden. Ich lehne Fahren unter Alkoholeinfluss gänzlich ab, aber jedes Land muss sich selbst darum kümmern. Man kann Alkohol nicht verbieten. Das ist schlicht unmöglich." Die Leute jedoch zu erziehen, sich unter Alkoholeinfluss nicht hinters Steuer zu setzen, sei sehr wohl möglich.

Todt: Alkoholwerbung in der F1 ist Ländersache, Foto: Sutton
Todt: Alkoholwerbung in der F1 ist Ländersache, Foto: Sutton

Deswegen engagiert sich Todt dafür, die Menschen aufzuklären. "Ich dränge die Alkoholunternehmen dazu, entsprechende Förderprogramme zu unterstützen", sagte der FIA-Präsident. "Wir sind uns dessen bewusst, dass das ein essenzielles Thema ist, mit dem man sich an die Menschen wenden muss."

Sollte das Alkoholwerbeverbot im Motorsport verboten werden, hätte das verheerende Folgen für die Teams. Der Hauptsponsor von Williams ist Martini, Johnnie Walker ist nicht nur Sponsor von McLaren-Honda, sondern mittlerweile auch der offizielle Whisky der Formel 1. In der heutigen Zeit, in der die Teams damit zu kämpfen haben, attraktive Sponsorendeals abzuschließen, wäre ein Alkoholwerbeverbot ein herber Rückschlag, vor allem für die kleinen Teams.