Für einen zweifachen Weltmeister und 32-fachen Grand-Prix-Sieger wie Fernando Alonso ist es alles andere als einfach, sich plötzlich am Ende des Feldes wiederzufinden. Genau das ist ihm nach dem Wechsel zu McLaren aber passiert. Die lahmende Power Unit von Formel-1-Rückkehrer Honda ist daran schuld. In Monaco zählt die Motorleistung aber deutlich weniger als auf allen anderen Strecken im Kalender, weshalb Alonso seinen MP4-30 am Donnerstag in den ersten beiden Trainings dennoch ins vordere Mittelfeld brachte.

In der ersten Session des Wochenendes reichte es zu Rang elf, in FP2 dann sogar zum achten Platz. Auch die Abstände auf Spitzenreiter Lewis Hamilton hielten sich mit 1,041 und 1,714 Sekunden absolut in Grenzen. Im ersten Training fehlten ihm gar nur 29 Tausendstel auf Barcelona-Sieger Nico Rosberg.

Alonso, Monaco-Sieger von 2006 und 2007, genoss die guten Resultate sichtlich: "Es macht immer Spaß, hier zu fahren. Wenn man richtig nah an die Leitplanken heran kommt, ist das ein großartiger Adrenalinrausch. Man muss mit dem Auto immer am Limit sein. Das ist unheimlich schwierig." Dass seine gute Platzierung größtenteils auf sein fahrerisches Können und weniger auf Verbesserungen an seinem Auto zurückzuführen sind, ist dem Asturier klar. "Hier kommt es eben am wenigsten auf Motorleistung an. Es gibt nur ganz kurze Geraden, da sind wir einfach konkurrenzfähiger, denn das Chassis verhält sich ja schon die ganze Saison", fand er auch lobende Worte.

Alonso war mit dem Handling seines Autos durchaus zufrieden, Foto: Sutton
Alonso war mit dem Handling seines Autos durchaus zufrieden, Foto: Sutton

In dieser Form könnte Alonso auch in Qualifying und Rennen weit vorne landen, vielleicht sogar Punkte sammeln. Ob ihm das auch wirklich gelingen wird? "Das weiß ich nicht. Ich habe leider keine Kristallkugel, um die Zukunft vorherzusagen", schmunzelte der mittlerweile 33-jährige Routinier. Dass die Umstände ihm an diesem Wochenende zumindest eine gute Gelegenheit dazu bieten, wollte er aber nicht abstreiten: "Niemand konnte bis jetzt wirklich mit dem Supersoft fahren. Das ist ein Vorteil für uns, weil es im Qualifying für alle eine etwas unbekannte Situation sein wird und wir so vielleicht von Fehlern unserer Konkurrenten profitieren können."