Nach dem Spanien Grand Prix musste Carlos Sainz ebenso wie Daniil Kvyat bei der Rennleitung vorsprechen. Der Toro Rosso- und der Red Bull-Pilot waren in der letzten Runde in der Anfahrt zu Kurve 1 kollidiert, da Kvyats Räder blockierten. Sainz verließ nach der Kollision die Strecke und kehrte vor Kvyat auf diese zurück. Die Stewards nahmen sowohl die Kollision als auch das Verlassen der Strecke unter die Lupe.

Fahrervertreter Alan Jones, Garry Connelly, Tim Mayer und David Domingo beschlossen nach der Anhörung der Betroffenen und der Untersuchung von Videomaterial, keinen der Fahrer zu bestrafen. Sie kamen zu dem Schluss, dass es sich um einen Rennunfall handelte und Sainz keine Absicht hatte, sich einen Vorteil zu verschaffen. Beide Fahrer erklärten, sich gegenseitig Platz gelassen zu haben. "Es war ein kniffliger Moment: Ich hatte DRS und konnte mich vor der ersten Kurve vor Daniil schieben. Ich habe als Neunter die Linie überquert", schilderte Sainz.

Einen 'Schwestern-Krieg' gibt es nicht und daher steht das Sportliche im Vordergrund. Sainz verbuchte mit dem neunten Platz zwei Zähler, was ihn in der Fahrerwertung auf Platz zehn nach vorne brachte. Allerdings war es nicht das Ergebnis, das er sich nach Startplatz fünf erhofft hatte.

"Es war ein kniffliger Start und ich war etwas enttäuscht, als ich gesehen habe, dass die fünfte Position, von der ich gestartet war, nicht lange Bestand hatte", räumte er ein. "Aber ich bin konzentriert geblieben, habe schon früh im Rennen begonnen, meine Reifen zu schonen, da ich weiß, dass sich unser Auto mit weniger Benzin an Bord besser verhält und ich habe es geschafft, meinen Stint auf den harten Reifen etwas auszudehnen." Dadurch habe er in den letzten fünf Runden noch einmal angreifen können.

Teamkollege Max Verstappen blieb nur der undankbare elfte Platz. "Es war ein schwieriges Rennen. Es war für die hinteren Reifen sehr hart. Außerdem haben mich die blauen Flaggen gegen Ende des Rennens in eine schwierige Lage gebracht", berichtete er. "Es war nicht das Rennen, das wir nach einem sehr starken Qualifying erwartet hatten."

Teamchef Franz Tost erläuterte, dass beide Autos im ersten Stint auf den Geraden zu langsam waren und es sich daher nicht verhindern ließ, dass die Konkurrenz vorbeizog. "Da wir im zweiten Stint auf den harten Reifen zu viel Zeit verloren, beschlossen wir, unsere Strategie für den letzten Teil des Rennens zu ändern, als Carlos auf den Medium-Reifen rausging und Max auf den harten", erklärte er. "Das sorgte für einen sehr guten Kampf am Ende, vor allem von Carlos' Seite, der ein gutes Manöver gegen Daniil Kvyat fuhr und die neunte Position verdient hat. Ich bin mit unserer Qualifying-Performance zufrieden, aber nun müssen wir daran arbeiten, auch die Rennpace zu verbessern", schloss er.