Kimi Räikkönen entdeckt bei Ferrari eine ganz neue Seite in der Formel 1. Der Ferrari-Pilot ist lockerer denn je. Schon bei den Testfahrten fiel Maurizio Arrivabene die neue, unbeschwerte Art des Finnen auf, so dass er sich bereits selbst fragte, ob Räikkönen nicht krank sei. Die ersten drei Rennen über ließ der 35-Jährige noch nicht in die Karten blicken, jetzt brach er in Bahrain sein Schweigen und erklärte den Pressevertretern, wie sehr er sein Dasein in rot anno 2015 genieße. Insbesondere seit Maurizio Arrivabene das Team übernommen hat, sei die Atmosphäre so gut wie noch nie.

Der Weltmeister von 2007 spürt eine deutliche Veränderung im Team: "Ich muss sagen, dass ich bereits in der Vergangenheit hier bei Ferrari eine gute Zeit hatte und die Atmosphäre gut war. Aber dieses Jahr ist das beste, das ich je in einem Team hatte: wie es zusammenarbeitet, wie die Leute miteinander umgehen, wie die Atmosphäre ist und wie die Dinge angegangen werden. Ich denke, das dürfte euch einiges sagen. Ich bin sehr glücklich", sagte er den Reportern, die ob des Gefühlsausbruchs nicht schlecht staunten.

Teamspirit: Vettel und Räikkönen verstehen sich blendend, Foto: Sutton
Teamspirit: Vettel und Räikkönen verstehen sich blendend, Foto: Sutton

Nach der fürchterlichen Saison 2014 ließ Räikkönen bereits durchblicken, dass 2015 für ihn das letzte Jahr als aktiver Fahrer sein könnte. Dann läuft sein Vertrag mit Ferrari aus. Mit neuem Mut will er sich aber nicht in die Karten schauen lassen: "Das Team muss darüber entscheiden", sagte er wieder etwas weniger emotional. "Da müsst ihr das Team fragen. Die Zeit wird zeigen, was passiert. Ich bin glücklich damit, wie die Dinge laufen." Mit seinem Teamkollegen Sebastian Vettel hatte er sich scheinbar in dieser Angelegenheit nicht abgesprochen, dieser meinte nämlich: "Ich denke, es liegt in seiner Hand." Allerdings lobte er den Job, den Räikkönen macht.