Meine Highlights der Formel-1-Saison 2014? Wo soll ich da bloß anfangen?!? Vielleicht beim Mercedes-Brunch am Strand von Australien? Oder das Rennwochenende in Monaco, wo ein Highlight dem anderen folgte. Ich nenne hier lieber nur Stichwörter: ein bodenständiger Fürst Albert, ein ängstlicher Justin Bieber und mehr als nur eine großartige Party.

Nach langem hin und her überlegen, fällt meine Entscheidung auf Jenson Button. Button ein Highlight? Für alle, die jetzt die Augenbraue heben, ich habe durchaus die diesjährigen Rennen des Briten verfolgt. Mein Highligt sind auch nicht seine Qualitäten auf der Strecke, sondern abseits davon. Hätte McLaren seinen Vertrag nicht auf den allerletzten Drücker verlängert, dann hätte der sympathische Brite als Medientrainer für seine Fahrerkollegen arbeiten können.

Denn anders als viele andere Fahrer im Formel-1-Paddock, hat Button den Umgang mit den Journalisten perfekt drauf. Mit ihm ein Interview zu führen, ist eine wahre Freude. Button würgt keine "I don't know"-Sätze heraus wie Teamkollege Kevin Magnussen - ich würde McLaren übrigens raten, dem Dänen 2015 ein Medientraining zukommen zu lassen. Zeit hat er als Testfahrer ja genug. Doch zurück zu Jenson Button.

Statt lahme PR-Floskel, die uns Journalisten schon zu den Ohren herauskommen, kritisiert Button auch schon mal die Philosophie seines McLaren-Teams. Tabuthemen kennt Button nicht - eine erfrischende Abwechslung im sonst so grauen F1-Interviewalltag. Einen besseren Vertreter kann sich die Königsklasse nicht wünschen.