Die Stimmung im Formel-1-Paddock war schon einmal besser. Zwischen den großen und kleinen Teams schwelt ein Streit um die Verteilung der Preisgelder. Zwar gab es am Samstag in Abu Dhabi ein Treffer zwischen Vertretern von Force India, Lotus und Sauber mit Bernie Ecclestone, bei dem man sich darauf einigte, die nötigen Schritte zur Lösung der Finanzkrise zu setzen, doch Force-India-Teamchef Vijay Mallya machte am späten Abend seinem Frust via Twitter Luft.

"Ein großes F1-Team sagt, dass wir kleinen Teams nicht mit Bananen zu einer Schießerei kommen sollen, schnappt sich das maximale Geld und verstößt gegen das Reglement", verspottete der Inder Red Bull, das wegen illegaler Frontflügel vom Qualifying in Abu Dhabi ausgeschlossen wurde. Teamchef Christian Horner hatte wiederholt wenig Verständnis für die Anliegen der kleinen Rennställe gezeigt.

Mallya weiter: "Arroganz und ein Überlegenheitskomplex seitens derjenigen, die bezahlt werden, um in der F1 zu sein, sollte nicht diejenigen schwächen, die zahlen, um in der F1 zu sein." Damit spielte der Force-India-Boss auf die großen Teams, darunter Red Bull, Ferrari und McLaren, an, die für ihre reine Präsenz mit üppigen Prämien bedacht werden, während die kleinen Privatteams lediglich Preisgelder auf Basis ihrer Ergebnisse erhalten.

"Sind die Besitzer der Geldbeutel und die Entscheidungsträger in der F1 Sklaven der Launen der großen Jungs und der Verträge geworden?", fragte Mallya abschließend. "Was ist mit dem F1-Sport?" Mit Marussia und Caterham mussten in dieser Saison bereits zwei Teams Insolvenz anmelden. Kommt es zu keiner Einigung im Finanzstreit, könnten weitere Rennställe wegbrechen, befürchten die Vertreter von Force India, Lotus und Sauber.