Wenn man in einem Ferrari sitzt und bei einem Großen Preis die karierte Flagge sieht, dann sollte im Normalfall das Punktekonto aufgestockt werden. Im Falle von Fernando Alonso mag diese Regel gelten, bei Kimi Räikkönen aber nicht. Der Finne blieb beim US GP in Austin bereits zum sechsten Mal in dieser Saison punktelos - bei fünf der punktelosen Rennen sah er die Zielflagge.

Eine Statistik, die aufzeigt, wie schlecht es wirklich um Ferrari und Kimi Räikkönen steht. "Ich hasse diese Situation", nahm der Weltmeister von 2007 kein Blatt vor den Mund. "Ich hasse diese Situation, ich hasse es, wie die Dinge laufen und ich kann es einfach nicht selbst lösen."

Ratloser Räikkönen

Ein ratloser Räikkönen kämpfte einmal mehr mit der Vorderachse seines F14 T. "Das ganze Wochenende haben wir mit Untersteuern gekämpft. Egal was wir gemacht haben, das Untersteuern blieb." Das Untersteuern kostet nicht nur Zeit, sondern auch Reifen. "Im Rennen erwartet man schon, dass man die Vorderreifen zerstört", gibt Räikkönen zu.

Selbst wenn der Finne versuchte, die lateralen Kräfte durch langsamere Kurvenfahrten so gering wie möglich zu halten, haben die Reifen übermäßig abgebaut. "Es hat keinen Unterschied gemacht, ich verstehe es nicht wirklich." Die Folge: In Runde 52 musste der Ferrari-Pilot noch einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, der ihn letztendlich auf Rang 13 zurückwarf.

Möglich ist auch, dass Räikkönens Bolide durch Sergio Perez' Rammstoß in Runde eins beschädigt wurde. "Wenn wir das Auto zurück haben, werden wir sehen, ob etwas falsch damit ist. Aber auf den ersten Blick hat es auf der Telemetrie nicht so ausgesehen", meint Pat Fry.

Alonso nicht so sensibel

Ferrari stochert bei der Ursachenforschung noch immer im dunklen. Auch Vergleiche mit dem Teamkollegen brächten ihn nicht weiter. "Ich heiße die Hilfe willkommen, wir versuchen einander zu helfen, um diese Probleme zu lösen. Aber wenn wir das Problem kennen würden, wäre es einfacher zu lösen."

Trotzdem muss sich der Iceman den Vorwurf gefallen lassen, dass Alonso deutlich besser mit den Problemen umgehen kann. "Ich glaube, ihm macht es nicht so viel aus, wenn die Vorderachse rutscht. Deshalb ist der Effekt bei ihm nicht so groß. Es ist eine andere Geschichte." Aus seinem Gemütszustand macht der Finne keinen Hehl: "Bestimmte Probleme einfach nicht lösen zu können, ist frustrierend. Hoffentlich passiert etwas und wir finden die Probleme."