Am Ende des Tages konnte sich Ferrari und vor allem Fernando Alonso über Platz drei in der Tageswertung zum Austin-Auftakt freuen. Doch das Bild ist trügerisch: Alonso fehlen als Drittplatziertem bereits 1,1 Sekunden auf die beiden Mercedes-Piloten. Doch der Anspruch bei der Scuderia ist inzwischen gesunken, Mercedes ist schon gar kein Ziel mehr. "Die Tests heute liefen gut", freute sich Alonso.

"Vor allem die guten Streckenverhältnisse haben dazu beigetragen. Die Strecke war definitiv besser als in den Jahren zuvor", so Alonso weiter. Pat Fry, Technischer Direktor der Scuderia, stimmt seinem Piloten zu: "Im Gegensatz zu dem, was wir in den letzten Jahren hier gesehen haben, ist die Streckenoberfläche weniger rutschig. Das bedeutet, dass wir noch weitere Entwicklungen beim Grip sehen können."

Auf die Entwicklung der Strecke hofft auch Alonso. Denn der Reifenverschleiß war höher als erwartet, vor allem bei der weichen Mischung. "Aber wir wissen sehr genau, wie stark sich die Reifen-Performance durch die Entwicklung der Strecke ändern kann", gibt der Spanier Entwarnung.

Dennoch könnte der veränderte Streckenzustand in Kombination mit der weicheren Reifenwahl von Pirelli für unterschiedliche Strategien sorgen. In den vergangenen Jahren war der Circuit of the Americas kein Garant für besonders spannende Rennen - es trat eher der Sochi-Effekt ein. "Aber die Reifen verhalten sich definitiv anders als beim letzten Rennen in Sochi", beruhigt Fry. Eine Prozession sollte also erspart bleiben.

Räikkönen am Vormittag unzufrieden

Interessant war der Freitag für Ferrari aber nicht nur wegen der Reifen. Kimi Räikkönen durfte oder musste neue Komponenten testen. "Der Tag begann im ersten Training mit ein paar Schwierigkeiten", beschwerte sich der Finne. "Wir haben uns darauf konzentriert, verschiedene aerodynamische Komponenten zu testen."

Ferrari experimentierte mit unterschiedlichen Frontflügeln, Foto: Sutton
Ferrari experimentierte mit unterschiedlichen Frontflügeln, Foto: Sutton

Am Vormittag waren am F14 T abenteuerliche Messinstrumente installiert. Um das Chassis herum befand sich ein massiver Metallträger, an dem Aerodynamikmessgeräte angebracht waren. Zusätzlich wurde zwischen zwei unterschiedlichen Frontflügeln gewechselt. "Wir haben unser geplantes Programm ohne Probleme abgespult. Dazu gehörten auch ein paar Tests für 2015", erklärt Fry.

Der Fokus lag aber auf der Gegenwart. Das war zumindest bei Kimi Räikkönen auch dringend nötig. "Ich habe mich mit dem Setup nicht wohl gefühlt und es war nicht einfach, das Auto zu kontrollieren. Aber am Nachmittag haben wir ein paar Änderungen vorgenommen und das Handling war definitiv besser", so Räikkönen. "Es war nicht einfach, ein Setup zu finden, das beiden Fahrern passt", meint auch Fry.

Erschwert wurde die Arbeit durch den starken Wind. Doch letztendlich lief es für Räikkönen am Nachmittag deutlich besser. Vor allem auf dem Medium-Reifen war er zufrieden. "Ohne Verkehr wäre sogar noch mehr drinnen gewesen", ist sich der Weltmeister von 2007 sicher. "Die Verbesserungen, die wir von der Session heute Morgen zum Nachmittag hin gesehen haben, zeigen aber, dass es in die richtige Richtung geht", zieht Räikkönen ein positives Schlussfazit.