Das Autodromo di Monza ist jedes Jahr fest in Tifosi-Hand, doch selbst die unglaubliche Unterstützung der Fans wird wohl nicht zu einem Ferrari-Sieg führen. Stattdessen könnte in der Konstrukteurswertung Williams erneut am italienischen Traditionsrennstall vorbeiziehen. "Wir haben ein streckenspezifisches Aero-Paket und wenn man das mit der starken Power Unit kombiniert, heißt das, dass wir ein sehr wettbewerbsfähiges Wochenende haben könnten", gibt sich Valtteri Bottas vor dem Italien GP zuversichtlich.

Williams jagt Ferrari

Als kleines Trostpflaster bleibt den Tifosi lediglich die Beteuerung von Fernando Alonso bei Ferrari zu bleiben. "Ich will mit Ferrari gewinnen und den Job beenden, den ich vor einigen Jahren angefangen habe", stellte der Ferrari-Pilot klar. 2010 holte der Spanier in Monza den letzten, roten Sieg. Somit blickt alles gespannt ins silberne Lager. Nach einem anberaumten Krisengipfel in Brackley übernahm Nico Rosberg die volle Verantwortung für den Crash in Spa-Francorchamps und entschuldigte sich reumütig bei Lewis Hamilton, Mercedes und den Fans.

Nichtsdestotrotz liegt Hamilton aufgrund seines letzten Ausfalls 29 Punkte hinter seinem Teamkollegen. "Es wird ein harter Weg von hier an, aber es wurden schon Weltmeisterschaften mit mehr Rückstand gewonnen, als ich ihn jetzt habe. Es sind noch immer 200 Punkte zu vergeben. Ich werde bis Abu Dhabi alles dafür geben", betonte der Brite. Seitens Mercedes bekamen beide Piloten grünes Licht - sie dürfen auch in den sieben noch ausstehenden Rennen weiter gegeneinander fahren. Die einzige Einschränkung bleibt jene, die in Belgien missachtet wurde.

Hamilton muss 29 Punkte aufholen, Foto: Sutton
Hamilton muss 29 Punkte aufholen, Foto: Sutton

"Die Fahrzeuge des Teams dürfen sich auf der Strecke nicht berühren", teilte Mercedes mit. "Es wurde klargestellt, dass ein weiterer solcher Zwischenfall nicht toleriert wird." Damit will der Rennstall verhindern, dass wie in Belgien Konkurrent Red Bull als lachender Sieger auf dem Podest steht. Während Daniel Ricciardo in Spa bereits zum dritten Mal in dieser Saison auf dem Siegertreppchen stand, kommt Sebastian Vettel einfach nicht in Fahrt. Mit einem neuen Chassis will der amtierende Weltmeister in Monza die Wende einläuten.

Laut Christian Danner könnte der Wechsel nicht nur technisch einen Schritt nach vorne bedeuten, sondern auch psychologisch Vettel voranbringen. "Grundsätzlich erklärt dir jeder Ingenieur, dass ein Chassis wie das andere ist. Grundsätzlich ist es aber nicht so. Denn man spürt, auch wenn das technisch nicht erklärbar ist, von Chassis zu Chassis Unterschiede", erklärte der Motorsport-Magazin.com-Experte. Und auch die Statistik spricht für Vettel - der Red Bull-Pilot gewann bereits drei Mal im Parco di Monza.