Sebastian Vettel fährt Ferrari - so passiert am Dienstag in Spielberg. Allerdings nahm der Weltmeister nicht im aktuellen Boliden der Scuderia Platz, sondern im früheren Dienstwagen von Gerhard Berger, dem Ferrari 88 C aus dem Jahr 1988. "Jetzt können die Kollegen in Italien endlich schreiben, dass Sebastian Ferrari fährt", konnte sich Dr. Helmut Marko einen Seitenhieb in Richtung Maranello nicht verkneifen.

Immer wieder schrieben Journalisten Vettel zur Scuderia und nach den zuletzt mäßigen Erfolgen des RB10 spekulieren die Medien noch mehr über einen Wechsel des Deutschen zu einem anderen Rennstall, doch dieser dementiert sämtliche Spekulationen. "Ich fühle mich sehr wohl, wo ich bin, und habe dem Team viel zu verdanken. Da schmeißt man nicht nach sechs schlechten Rennen alles hin. Leider ist das in dieser schnelllebigen Welt oftmals der Fall, aber zum Glück gehöre ich da nicht dazu", erklärte Vettel.

Auch Medienberichte, wonach er seine Red Bull-Ingenieure nach dem bitteren Aus in Monte Carlo vergangenes Wochenende, in die Schranken gewiesen hat, will er so nicht stehen lassen. "Wo die Zitate, die in den Medien herumgeistern herkommen, ist mir ein Rätsel", betonte Vettel abseits eines Medien-Events in Spielberg. Aktuell liegt der vierfache Weltmeister mit 45 Punkten auf Rang sechs der Fahrerwertung, trotzdem ist Aufgeben noch lange nicht angesagt. "Das ist keine Katastrophe. Es könnte viel schlimmer sein. Wir sind hinter Mercedes immer noch die zweitstärkste Kraft", betonte Vettel.

Marko, Vettel und Berger in Spielberg zu Gast, Foto: Motorsport-Magazin.com
Marko, Vettel und Berger in Spielberg zu Gast, Foto: Motorsport-Magazin.com

Keine Deadline bis Österreich GP

Dass er mit seinem Ausfall in Monaco hinter seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo zurückgefallen ist, stört ihn wenig. Stattdessen streut er dem Red Bull Racing-Neuling Rosen. "Ich ziehe meinen Hut vor Daniel. Er macht einen sehr guten Job - und wenn schon ein Auto ausfällt, dann ist es umso wichtiger, dass das zweite Auto gut abschneidet", sagte Vettel. Zuletzt hieß es allerdings, dass sich Red Bull bis zum Heimrennen in Österreich eine Deadline gesetzt hat - ist das Auto bis dahin nicht konkurrenzfähig, will sich das Weltmeisterteam auf 2015 konzentrieren.

"Da haben die Medien mal wieder etwas falsch aufgenommen. Wir haben gesagt, dass wir uns die Motorenperformance und -entwicklung bis dahin ansehen und danach entscheiden werden. Das hat aber nichts mit der Fahrzeugentwicklung zu tun", stellte Marko klar und Vettel fügte hinzu: "Solange man mathematisch im Rennen ist, ist man dabei. Es wäre falsch, zu früh an was anderes zu denken. Wir geben daher nicht auf, sondern greifen voll an und versuchen, die generelle Entwicklung voranzutreiben."