Monaco! Mein Zuhause. Natürlich verbinde ich mit Monaco wundervolle Erinnerungen. Monaco ist der Ort, an dem ich aufgewachsen bin und an dem ich jetzt lebe. Aber auch sportlich habe ich großartige Erinnerungen an mein Heimrennen: Im vergangenen Jahr habe ich den Großen Preis von Monaco gewonnen! Das war absolut unglaublich, ganz besonders weil es eines meiner Heimrennen ist. Dort ein Formel-1-Rennen fahren zu dürfen, ist fantastisch.

Für die Fahrer stellt Monaco eine immense Herausforderung dar. Es ist immens schwierig, in den Häuserschluchten das Maximum aus sich selbst und aus dem Auto herauszuholen, ohne dabei auch nur einen einzigen Fehler zu machen. Denn Fehler erlaubt der Kurs keine.

Heimsieg für Nico im Vorjahr in Monaco, Foto: Mercedes-Benz
Heimsieg für Nico im Vorjahr in Monaco, Foto: Mercedes-Benz

Wenn man sich nur den kleinsten Fehler im Verlauf des Wochenendes leistet, kann das schon ein potenziell gutes Ergebnis ruinieren. Natürlich ist es immer noch möglich, ein ordentliches Ergebnis einzufahren, aber wenn man eine Top-Platzierung oder den Sieg holen will, darf man sich keinen Fehler erlauben. Mit den neuen Turbo-Autos wird das noch einmal eine größere Herausforderung.

Was das Auto in Monaco schnell macht? Es muss weich abgestimmt sein, allerdings nicht zu weich. Man braucht absoluten Abtrieb. Aber auch die Fahrbarkeit der Autos könnte dieses Jahr eine spezielle Rolle spielen. Die Turboautos sind anders, schwieriger zu fahren als ihre Vorgänger. Auf einem Straßenkurs wie Monaco kann das schon hart werden.

Zwischen den Leitplanken bewegt man sich die ganze Zeit am Limit. Man sieht nicht weit voraus, weshalb man den Großteil der Strecke aus der Erinnerung heraus fährt. Man muss vorher wissen, welche Kurven als nächstes kommen. Eine der wichtigsten Schlüsselstellen ist die frühere Loews Haarnadel - die langsamste Kurve im gesamten Rennkalender.

Das nächste Highlight ist der Tunnel. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass es im Tunnel dunkler ist als auf der restlichen Strecke. Wenn man aus dem Tunnel heraus fährt, muss sich das Auge erst blitzschnell wieder an das helle Sonnenlicht gewöhnen. Das ist recht knifflig, weil man sich sofort auf die bevorstehende Bremszone vorbereiten muss. In diesem Moment zählt jede Sekunde, speziell weil es das Auto in Richtung Schikane auf einer Bodenwelle leicht aushebeln kann.

Ich muss dabei immer schmunzeln: Das war früher nämlich mein Schulweg. Ich bin jeden Tag durch den Tunnel mit dem Bus gefahren. Jetzt sausen wir dort mit 300 km/h in einem Formel 1-Auto durch - das ist schon etwas Besonderes.