In der Klinik von Grenoble liegt Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 noch immer im künstlichen Koma. Seit einigen Wochen befindet er sich in der Aufwachphase. Seine Familie ist weiterhin zuversichtlich, dass der 45-Jährige wieder gesund wird. Die Scuderia Ferrari, bei der Schumacher von 1996 bis 2006 unter Vertrag stand, veröffentlicht täglich Grußbotschaften an Schumacher auf Twitter und Facebook.

An diesem Freitag meldete sich ein alter Weggefährte Schumachers, der Südafrikaner Rory Byrne zu Wort. Er erinnerte sich liebevoll an ein Erlebnis aus der gemeinsamen Ferrari-Vergangenheit. "Ich werde niemals eine Geschichte vergessen, die vor ungefähr 15 Jahren an einem kalten Januartag beim Testen passierte", so Byrne. "Als es Abend wurde und das Licht schwächer wurde, saßest du [im Auto, d. Red.] am Anfang der Gerade in Fiorano und hast darauf gewartet, die letzten Runden zu drehen. Wir warteten auf ein Software-Update und alle waren völlig fokussiert darauf, die Test-Vorbereitung perfekt zu gestalten. Da hörte ich dich übers Team-Radio sagen: 'Kann jemand Jacken für die Mechaniker bringen, die hier am Auto arbeiten, ihnen wird kalt.'"

Weiter würdigte Byrne Schumachers Kampfeswille und wünschte dem Rekordweltmeister auf seinem Weg alles Gute. "Ich bin mir sicher, deine liebende Familie, deine engen Mitarbeiter und Freunde pflegen dich genau wie das medizinische Personal auf die bestmögliche Weise", so Byrne. "Das zu überwinden und deine Gesundheit und Fitness zurückzugewinnen, wird Mut und Entschlossenheit erfordern, aber wenn irgendjemand auf der Welt das schaffen kann, bist du es. Ich möchte, dass du weißt, dass wir alle hier bei Ferrari an dich denken und wir sind die ganze Zeit bei dir bei deinem Kampf zurück zu Gesundheit und Fitness."

Rory Byrne war ein Teil des "Triumvirats", das aus Schumacher, Ross Brawn und ihm selbst bestand. Byrne lernte Schumacher wie auch Brawn in den frühen 90er Jahren bei Benetton kennen und feierte dort mit dem Kerpener die Weltmeisterschaften 1994 und 1995. Als Schumacher Brawn zu Ferrari holte, brachte der Byrne gleich mit. Die Folgen sind hinreichend bekannt: Mit Schumacher als Fahrer, Brawn als Chef-Stratege und Byrne als Chef-Designer erlebte Ferrari seine erfolgreichste Zeit mit den Fahrer-Titeln 2000 bis 2004 und den Konstrukteurs-Titeln 1999 bis 2004.