"Das ist unsinnig und bestraft diejenigen, die eine ganze Saison lang hart gearbeitet haben. Ich schätze die alten Traditionen in der Formel 1 und verstehe diese neue Regel nicht", hatte Sebastian Mitte Dezember entrüstet erklärt, kurz nachdem die Einführung der doppelten Punkte beim Saisonfinale von der FIA bekanntgegeben worden war. Die Beweggründe für die Regeländerung liegen auf der Hand. Vettel, der die Konkurrenz in den letzten Jahren nahezu nach Belieben dominierte, soll nicht erneut bereits mehrere Rennen vor dem Ende der Saison als Champion feststehen, damit die Spannung möglichst lange aufrechterhalten bleibt.

Zwei Monate und zahlreiche technische Probleme bei Red Bull später, scheint es nun jedoch so, als könnten die doppelten Punkte ausgerechnet Vettel in die Karten spielen - nämlich dann, wenn sein Team einen schwachen Saisonstart hinlegt und sich erst im Laufe des Jahres steigert. Dennoch bleibt der Heppenheimer bei seiner Sicht der Dinge, was das künstlich aufgewertete Saisonfinale in Abu Dhabi betrifft.

"Egal wie, ich bin kein großer Fan der doppelten Punkte, weil ich den Grund dafür nicht verstehe, aber ja, ich hoffe, dass wir bis zu diesem Punkt viele gute Rennen hatten", sagte Vettel am Rande der Testfahrten in Bahrain uns stieß damit in dasselbe Horn wie Technikchef Adrian Newey, der die neue Regel jüngst mit Wrestling verglichen hatte. Trotz allen technischen Schwierigkeiten - Red Bull kam auch am ersten Testtag in der Wüste kaum zum fahren -, bleibt Vettel jedoch zuversichtlich gestimmt. "Ich sehe keinen Grund zur Panik. Ich weiß, dass jeder hart arbeitet, um eine Lösung zu finden", betonte er.