Im Jahr 2008 wurde die Teamvereinigung FOTA als eine Interessensvertretung aller Formel-1-Teams gegründet. Doch in den letzten Jahren schlitterte die Organisation in eine tiefe Krise. Mittlerweile sind nur noch sieben der elf Rennställe Mitglieder - Red Bull Racing, Ferrari, Sauber und Toro Rosso haben sich zu einem Ausstieg entschieden. Seit längerer Zeit plagen die FOTA bereits finanzielle Probleme, doch nun kommt auch noch eine Führungskrise hinzu.

Bisheriger Vorsitzender der FOTA war Martin Whitmarsh, doch der Brite wurde vor kurzem bei McLaren seines Amtes umhoben und hat somit in der Welt der Formel 1 aktuell keine Bedeutung mehr. Sein bisheriger Stellvertreter und Lotus-Teamchef Eric Boullier ist sein Nachfolger bei McLaren und es ist nicht anzunehmen, dass er auch das Amt des FOTA-Vorsitzenden von Whitmarsh übernehmen wird. Derzeit wird über eine neue Führungsebene beraten, wie FOTA-Generalsekretär Oliver Weingarten bestätigt: "Die Teams haben sich getroffen um eine Neustrukturierung der Organisation zu besprechen."

Zum ohnehin vorhandenen Stapel an Problemen kommen noch Meinungsverschiedenheiten zwischen den Teams bezüglich der Aufgaben der FOTA hinzu. Das Hauptziel der kleineren Rennställe ist es, das finanzielle Überleben aller Mitglieder zu sichern, während man bei den großen Teams vor allem das Produkt Formel 1 verkaufen möchte. "Es sollten alle dieselben Ziele verfolgen. Wir erleben viele gleiche Situationen, arbeiten unter denselben Regeln und reisen an dieselben Orte. Mit einer wirklich effizienten Struktur könnte die FOTA eine sehr wichtige Rolle einnehmen", meint Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon.