Die Schweden gelten gemeinhin als äußerst sportbegeistertes Volk. Egal ob Fußball, Wintersport oder Leichtathletik, erfolgreiche Vertreter des skandinavischen Landes sind nahezu überall anzutreffen. Eine Ausnahme stellt jedoch der Motorsport dar, denn sowohl auf der Rallye-Piste als auch in der Formel 1 halten sich die Erfolge in letzter Zeit im überschaubaren Rahmen. Marcus Ericsson ist erst der elfte Schwede, der den Sprung in die Königsklasse schaffte und der erste Vertreter seines Landes seit Stefan Johansson 1991.

Ronnie Peterson galt als einer der besten Piloten seiner Zeit, Foto: Phipps/Sutton
Ronnie Peterson galt als einer der besten Piloten seiner Zeit, Foto: Phipps/Sutton

Der Caterham-Pilot führt diesen Umstand nicht zuletzt auf Ronnie Petersons tragischen Unfalltod im Jahre 1978 zurück. "Das war ein schwerer Schlag für Schweden", betonte Ericsson. Peterson wurde beim Großen Preis von Italien in eine Massenkarambolage verwickelt und erlag seinen schweren Beinverletzungen wenige Tage später. Der damalige Lotus-Fahrer hätte gute Chancen auf den Titelgewinn gehabt und wurde am Ende der Saison posthum zum Vizeweltmeister erklärt.

Aber nicht nur dieses einschneidende Ereignis sei für das Fehlen schwedischer Motorsportgrößen in den letzten Jahren verantwortlich gewesen. "Wir hatten auch nie diese natürliche Sache, wie es sie etwa in Finnland gibt, dass ein Fahrer, der aufhört, dem nächsten in die Formel 1 hilft", sagte Ericsson und spielte damit auf Doppelweltmeister Mika Häkkinen an, der nun im Management von Valtteri Bottas vertreten ist. "Ich glaube, das könnte auch einer der Gründe sein, weil ich bin mir sicher, dass schwedische Fahrer so gut wie alle anderen sein können."