Die bedeutendste und auch überraschendste Regeländerung, die im Rahmen des Meetings der Formula One Commission und der F1 Strategy Group - bestehend aus den Teams Red Bull, Mercedes, Ferrari, McLaren, Williams und Lotus - beschlossen wurde, betrifft die Punktevergabe beim Saisonfinale. Im letzten Grand Prix des Jahres werden sowohl in der Fahrerwertung als auch Konstrukteurswertung doppelte Punkte vergeben. Ziel dahinter ist es, die Weltmeisterschaften möglichst lange offen zu halten.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda ist die von den kleineren Teams schon lange herbeigesehnte Budgetgrenze. Sie soll mit Januar 2015 in Kraft treten. Eine Kommission aus Vertretern der FIA, der Rechteverwalter und der Teamverantwortlichen soll bis Ende Juni 2014 ein fertiges Regelwerk hierfür ausarbeiten.

Auch im Strafenkatalog wird es eine Änderung geben. Für kleine Vergehen soll der jeweilige Fahrer in Zukunft eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen. In welcher Art und Weise diese zu Verbüßen ist, wird noch mit allen Formel-1-Teams beschlossen werden.

Zusätzlich wurde eine Neuerung beschlossen, die zwar keinerlei Auswirkung auf die sportliche Seite der Formel 1 hat, aber ihr wieder etwas mehr Emotionalität verleihen soll. Die Fahrer dürfen in Zukunft eine Startnummer von 2 bis 99 für ihre Karriere in der Formel 1 wählen. Die Nummer 1 ist dem amtierenden Weltmeister vorbehalten, so er sie haben möchte. Sollten zwei Piloten dieselbe Nummer tragen wollen, wird der in der Vorsaison besser platzierte Fahrer die Zusage erhalten.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Formel 1 wartet kurz vor Weihnachten noch einmal mit einem Paukenschlag auf. Ab 2014 wird es beim Saisonfinale doppelte Punkte geben, was die Teams anhalten soll, bis zum letzten Rennen zu pushen. Die Überlegung dahinter mag durchaus legitim sein, schließlich sprühte die abgelaufene Saison aufgrund Sebastian Vettels Dominanz nicht gerade vor Spannung, doch wird man dem Gedanken der Fairness damit nicht gerecht. Es ist unverständlich, weshalb ein Rennen einen höheren Stellenwert als alle anderen Läufe genießen soll, schließlich wird weder die Distanz verdoppelt noch der Schwierigkeitsgrad anderweitig erhöht. Ob sich die Formel 1 mit dieser hanebüchenen Regelung nicht selbst ins Knie schießt und viel Glaubwürdigkeit verspielt? (Philipp Schajer)