Seit der Sommerpause ist Red Bull unbesiegt, in Austin knackte Sebastian Vettel den Sieges-Rekord von Michael Schumacher aus der der Saison 2004. Kaum jemand rechnet damit, dass der Weltmeister nicht auch in Brasilien gewinnen und somit seinen neunten Erfolg hintereinander einfahren wird. Zwar kann das unstete Wetter in Sao Paulo traditionell für spannende Rennen sorgen, doch Lewis Hamilton hat seine Chancen auf den Sieg offenbar schon vor Rennstart begraben. Seine beste Chance auf den Sieg? "Wenn Vettel nicht ins Ziel kommt", so der Mercedes-Pilot. "Selbst wenn es regnet, hat er mehr Downforce, sein Auto funktioniert viel besser. Egal bei welchem Wetter: Seines ist besser, selbst wenn es schneit! In diesem Sinne ist die Hoffnung also nicht allzu groß."

Die Stärke von Red Bull lässt die Konkurrenz kollektiv verzweifeln. Gab es früher noch Strecken, auf denen der Bolide aus Milton Keynes seine Probleme hatte - Stichwort: Highspeed - weist das Auto inzwischen auf keiner Strecke mehr Schwächen auf und fährt konstant von Sieg zu Sieg. Meist mit deutlichem Vorsprung. Ein Umstand, der Nico Rosberg ins Grübeln brachte. "Red Bull hat sich enorm gesteigert. Die haben einen Sprung gemacht, der völlig unnatürlich war", so der Silberpfeil-Pilot. "Es war in den vergangenen Jahren ihre große Stärke, auch zum Ende heraus noch einmal richtig angasen zu können."

In diesem Punkt habe Red Bull Mercedes die Nase noch voraus, obwohl Brackley und Brixworth in dieser Hinsicht laut Rosberg einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht hätten. "Bei der Entwicklungsrate haben wir uns schon enorm verbessert und konnten mit den meisten Teams mithalten... außer Red Bull", räumte Rosberg ein. Der große Gegner aus Milton Keynes - die Mercedes-Crux in dieser Saison. "Wir sind jetzt seit vier Jahren ein Team und hatten schon ein bisschen früher geplant, den Sport zu dominieren", drückte es Rosberg etwas flapsig aus. "Deshalb müssen wir jetzt Gas geben, aber es geht in die richtige Richtung. Aus dem Niemandsland heraus haben wir all überholt außer Red Bull, die fahren immer noch in ihrer eigenen Liga."