Der Formel-1-Zirkus macht Halt im Wilden Westen. Die Asphaltcowboys von Ferrari wollen am kommenden Wochenende noch einmal die Hufen schwingen. Während Felipe Massa tiefenentspannt und mit neuem Vertrag im Gepäck nach Austin reist, plagen Fernando Alonso noch leichte Rückenschmerzen. "Ich habe noch etwas Schmerzen, bin aber eifrig und zuversichtlich, dem Team in Austin zu helfen. Ich werde versuchen, wie immer 100 Prozent zu geben", erklärte der Spanier auf seiner Twitter-Seite.

Ferrari hat die Racing-DNA

Ferrari-Sportdirektor Massimo Rivola hat die Aufgabe zu tragen, dass die Männer und Frauen in Rot bei jedem Rennen in Top-Form sind. Motivation ist für Rivola daher das A und O. "Das Ende der Saison ist ziemlich hart, aber wenn du mit der Scuderia arbeitest, dann fließt Motivation durch dein Blut", erklärte Rivola. "Es ist eine Art Erziehung. Mit einem geeigneten Programm stellst du an Ort und Stelle fest, dass jeder genug Essen und Schlaf bekommt und zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle agiert."

Große Verantwortung übernimmt Rivola bei den Roten. Aber das Schicksal in der Konstrukteurswertung liegt nicht in seinen Händen - da müssen Alonso und Massa noch einmal richtig aufs Pedal treten, um Mercedes den zweiten Rang abzunehmen. "Am Anfang der Saison haben wir uns ein anderes Ergebnis erhofft", gesteht Rivola. "Aber bei Ferrari brauchen wir keine zusätzliche Motivation, da wir unsere Racing DNA immer spüren. Wir müssen unseren Fans beweisen, dass wir niemals aufgeben."

Spicken bei der NASCAR?

Gefüllte Tibünen beim Premierenrennen 2012, Foto: Sutton
Gefüllte Tibünen beim Premierenrennen 2012, Foto: Sutton

Rivola erinnert sich an den ersten F1-Grand-Prix in Indianapolis. "Die Begeisterung und Euphorie der amerikanischen Fans übertönte sogar die Formel-1-Motoren", schwelgt der Ferrari-Sportdirektor in Erinnerungen. Doch Rivola glaubt auch, dass die Formel 1 sich noch einiges von der heimischen Rennserie NASCAR abkupfern könnte. "Formel 1 ist viel mehr auf die TV-Ebene ausgerichtet, während die amerikanischen Serien den Kontakt zu den Fans suchen. Um ehrlich zu sein müsste das Fahrerlager mehr für die Fans zugänglich gemacht werden."

Ferrari: USA Bilanz

Ferrari in den USA: Den ersten Erfolg für die Scuderia feierte 1975 Niki Lauda in Watkins Glen. Es folgten Siege von Clay Regazzoni (1976, Long Beach), Carlos Reutemann (1978, Watkins Glen und Long Beach), Gilles Villeneuve (1979, Watkins Glen und Long Beach), Michael Schumacher (2000, 2003, 2004, 2005 und 2006, Indianapolis) sowie Rubens Barrichello (2002, Indianapolis).

Fernando Alonso in den USA: Der Spanier schaffte 2007 als Zweiter in Indianapolis sowie im Vorjahr als Dritter in Austin den Sprung auf das Podium.

Felipe Massa in den USA: Massa stand 2006 als Zweiter und 2007 als Dritter auf dem Treppchen. Im Vorjahr wurde der Brasilianer Vierter.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Alonso wäre gerne der Sheriff auf dem Circuit of the Americas in Texas. Doch könnte ihm sein Rücken einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Besteht der Ferrari-Pilot den Fitnesstest in Austin nämlich nicht, dann ist sein Start am Sonntag gefährdet. Felipe Massa hingegen kann sich relaxt in seinen roten Boliden setzen und seinem zukünftigen Arbeitgeber Williams schon einmal eine Kostprobe in Form eines guten Resultats geben. (Michelle Noah)