Toro Rosso erlebte in Abu Dhabi ein Rennen zum Vergessen. Ob Startposition neun oder 13, ob eine - letztendlich misslungene - Ein-Stopp-Strategie oder zwei Stopps - es kamen nur die Positionen 16 und 17 heraus. Die anvisierten Punkteränge waren damit weit weg. "Das war ganz und gar nicht das Rennen, auf das ich gehofft hatte", gab Daniel Ricciardo dementsprechend unumwunden zu. "In diesem Sport ist es so, dass wenn der Start nicht gut läuft, es schwer ist, sich zu erholen. Daher werde ich mir die Daten ansehen, um zu verstehen, was passiert ist."

Ricciardo berichtete, er sei nicht gut weggekommen und habe sich in Kurve eins dann im Chaos befunden. Daraufhin fiel er in die Gruppe hinter ihm zurück. "Ich musste weit rausfahren, um Unfällen auszuweichen, und von da an war mein Rennen mehr oder weniger vorbei", klagte er. "Im Moment ist unsere Pace nicht ausreichend, um uns in die Top-10 zurück zu kämpfen, wenn so etwas passiert. Wir müssen sehen, was wir tun können, um bessere Starts zu haben, denn wenn wir einen guten erwischen, sind wir im Allgemeinen in die Punkte vorgefahren."

Teamkollege Jean-Eric Vergne sprach von einem sehr enttäuschenden Ergebnis. "Um es zusammenzufassen: Es war richtig, auf eine Ein-Stopp-Strategie zu gehen, wir haben den Wechsel von den weichen auf die Medium-Reifen nur etwas zu früh vollzogen. Deswegen war in den Reifen gegen Ende des Rennens kein Leben mehr, gerade, als eine ganze Gruppe an Autos hinter mir auftauchte", berichtete er. "Der ursprüngliche Plan war eine Zwei-Stopp-Strategie, aber als wir gesehen haben, wie sich das Rennen entwickelt, haben wir uns entschlossen, zu pokern. Aber es hat sich nicht ausgezahlt."

Er habe alles versucht, um die Reifen am Leben zu erhalten, aber es habe nicht funktioniert. So musste er kurz vor Ende des Rennens seiner Crew noch einmal einen Besuch abstatten. Besonders bitter war für ihn, dass er den Großteil des Rennens in den Punkten war, das Auto sich gut anfühlte und er eine starke Pace hatte. "Es scheint so, als sei das Glück in dieser Saison einfach nicht auf meiner Seite, da es nicht zum ersten Mal passiert ist, dass ich ein gutes Rennen hatte, bis äußere Umstände gegen mich gearbeitet haben."

Nicht nur die Strategie war in Vergnes Rennen ein strittiger Punkt, sondern auch ein Vorfall mit Fernando Alonso. Der Spanier kam aus der Boxengasse, Vergne fuhr auf der Strecke auf der Ideallinie, sodass Alonso ihn außerhalb der Streckenbegrenzung überholte. Die Stewards untersuchten den Fall nach dem Rennen, denn es galt zu klären, ob sich Alonso einen Vorteil verschaffte oder Vergne ihn von der Strecke drängte. "Es ist seit einer Weile so, dass wenn ein Fahrer mit einem Rad außerhalb der Strecke ist, wenn er überholt, er eine Strafe bekommt und er war mit allen vier Rädern außerhalb der Linie. In jedem Fall hätte er mich auf der nächsten Gerade überholt, da ich mit meinen Reifen zu kämpfen hatte", schilderte er seine Sicht der Dinge. Die Stewards gaben jedoch Alonso Recht, da er sie davon überzeugt habe, dass Vergne ihm keinen Platz ließ.