Drei Rennen vor dem Saisonende ist die spannendste noch zu beantwortende Frage in der Formel 1, wer sich hinter Red Bull den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung sichert. Momentan hat Mercedes die Nase vorne, doch die Stuttgarter liefern sich einen intensiven Fight mit Ferrari und Lotus, der sich bis zum Finale in Brasilien hinziehen könnte. "Es wird sehr hart. Ferrari und auch Lotus kommen stark von hinten werden uns einen harten Kampf liefern, aber ich bin optimistisch, dass wir ein gutes Auto haben", nahm Nico Rosberg zur gegenwärtigen Situation Stellung.

Der Deutsche absolviert die erfolgreichste Saison seiner Karriere und konnte mit den Großen Preisen von Monaco und Großbritannien zwei absolute Traditionsrennen gewinnen. "Ich denke, wir können damit zufrieden sein, wo wir stehen, wenn man bedenkt, wo wir letztes Jahr waren und welche Schwierigkeiten wir hatten - wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht", bilanzierte Rosberg. "Natürlich ist unser Ziel zu gewinnen und dominant zu sein. Aber wir müssen jetzt realistisch sein, der Rest wird schon kommen."

Rosberg fuhr drei Jahre an der Seite von Michael Schumacher, Foto: Mercedes-Benz
Rosberg fuhr drei Jahre an der Seite von Michael Schumacher, Foto: Mercedes-Benz

Obwohl Red Bull momentan schier übermächtig erscheint, erstarrt Rosberg nicht in Ehrfurcht vor dem Weltmeisterteam. "Sie waren nicht immer so weit weg", betonte er. "Wir waren mehrfach in der Lage, sie in puncto Speed zu schlagen. Sie haben einen großartigen Job am Ende der Saison gemacht. Sie haben etwas gefunden und einen Schritt weiter als alle anderen gemacht, was sehr beeindruckend ist. Daran müssen wir für nächstes Jahr arbeiten, denn es gibt noch Platz für Verbesserungen bei uns."

Seit dieser Saison hat Rosberg mit Lewis Hamilton einen neuen Teamkollegen, den er aber bereits seit gemeinsamen Kart-Zeiten kennt. "Wir arbeiten sehr gut zusammen, wir sind eine starke Paarung - ich denke, wir sind derzeit die stärkste Fahrerpaarung", gab er selbstbewusst zu Protokoll. Mit Michael Schumacher, an dessen Seite Rosberg drei Jahre für Mercedes fuhr, sei Hamilton allerrdings keineswegs vergleichbar. "Die Ähnlichkeit besteht aber darin, dass es gegen beide eine große Herausforderung ist - nicht nur auf der Strecke", meinte der Wiesbadener und fügte grinsend an: "Aber der entscheidende Unterschied ist, dass der eine Haribo liebt und der andere ein Schuh-Enthusiast ist."

Wieder auf das Podium

In Indien war Rosberg best of the rest, Foto: Sutton
In Indien war Rosberg best of the rest, Foto: Sutton

Ob Hamilton sein bisher stärkster Teamkollege ist, wollte Rosberg nicht abschließend beurteilen. "Er ist sehr stark und ich will nicht zu viele Vergleiche ziehen", meinte er. "Er ist verdammt schnell - einer der Besten momentan in der Formel 1. Es ist ziemlich knapp zwischen uns. Das ist schön und gut und warum ich hier bin - wegen des Wettbewerbs, selbst innerhalb des Teams. Es läuft zwischen uns beiden wirklich gut."

Am vergangenen Wochenende in Indien erzielte Rosberg den zweiten Platz und auch in Abu Dhabi hat sich der Mercedes-Pilot vorgenommen, das Treppchen zu entern. "Das Podium ist das Ziel - der Beste vom Rest zu sein", gab er mit Blick auf Sebastian Vettel zu Protokoll. "Der Beste vom Rest mag auch Mark [Webber] beinhalten, das hängt von seinem Glück ab."